Bacharach Rundweg zwischen Weinbergen, Türmen und der Burg Stahleck

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Die heutige Tour ist in Bacharach geplant. Sie startet im Süden von Bacharach, wo ich mein Auto abstellen kann.

Ziel ist es, am heutigen Tage einen wunderschönen Rundweg durch Bacharach und seine Weinberge zu machen.

Auf dieser Tour gibt es einige wunderschöne Fernblicke, einige steile Steige und den Rückweg durch die Weinberge Bacharachs mit dem Abschluss der Burg Stahleck und der darunter liegenden Altstadt. Bacharach am Rhein ist UNESCO Welt-Kulturerbe.

Die Altstadt ist ein absoluter Traum, um die Stadt herum gibt es Sehenswürdigkeiten, die man, wenn man in dieser Region war, auf jeden Fall gesehen haben sollte.

Begleitet mich doch auf meiner Tour… willkommen …

Ich parke auf einer Zubringerstrasse von Süden nach Bacharach. Normalerweise ist der Parkplatz direkt am Rhein. Hier kostet die Tagespauschale 8€ – ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass man aktuell nur die Stadt besichtigen und dort nichts ‚wirklich’ unternehmen kann. Da es unter der Woche ist, sind hier viele Plätze frei.

Der Einstieg für die Tour ist einfach zu finden. Es geht direkt gegenüber des Bahnhofs ein sehr steiler Pfad zu ein paar traumhaften Häusern hinauf. Von hier aus erhält man bereits einen kleinen Ausblick auf die Ausblicke auf den Rhein hat.

Der Pfad schlängelt sich erst an dem Bächelbach entlang, führt in Serpentinen nach oben und biegt dann ab auf den Rheinburgenweg, der auf der linksrheinischen Seite gegenüber dem Rheinsteig verläuft. 

Ein kleiner Exkurs … der Rheinburgenweg steht auch noch auf meiner Bucketliste. Nachdem ich bereits den 320km langen rechtsrheinischen Rheinsteig abgeschlossen habe, ist der Plan den Rheinburgenweg von Norden nach Süden zu gehen. Bei Interesse bleibt daher ruhig meinem Blog weiter treu …

Oben auf der Höhe angekommen befinde ich mich auf einem kleinen Plateau, wo ebenfalls schöne Häuser stehen und man hat hier einen traumhaften Blick über die Rheinebene. Geht man etwas weiter an der Wiese entlang, findet man am Rande eines Weinberges eine Aussichtspunkt mit Tisch, der direkt auf Lorchhausen blickt.

Wahnsinn, ein traumhafter Ausblick hier oben. Schade, dass ich erst losgegangen bin, denn hier oben wäre der perfekte Platz für ein Picknick, eine Rast oder einfach eine Flasche Wein zu Zweit oder mit Freunden.

Vom Aussichtspunkt geht es wieder ein paar Meter den Rheinburgenweg entlang, bis man scharf rechts abbiegt, an den Schafen vorbei geht und durch den oberen Ortskern von Neurath in Richtung Norden das Dorf verlässt.

Man wandert hier auf einem Waldweg weiter, bis man an eine Landstraße kommt, an der man links abbiegt und kurz der Landstraße entlang geht und dann scharf rechts in den Weg einbiegt, der mit einem Eselzeichen ausgeschildert ist. Von hier aus geht es kontinuierlich weiter bergauf, dann biegt der Weg nach rechts ab und man läuft wieder berg abwärts.

Man folgt immer weiter den Weg mit dem Eselzeichen und kommt neben einem Mobilfunkmast an einen weiteren ganz tollen Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen Hammerblick auf die Weinberge von Bacharach. Ein absolutes Erlebnis. Auch hier ist ein toller Rastplatz. Leider immer noch zu früh – zudem ist der Platz aktuell im Schatten und da ist es hier oben um diese Jahreszeit noch ein wenig kühl. Ich setze mich kurz hin und genieße die Aussicht auf die noch kargen Weinberge. Hier stelle ich mir vor, wie es wohl aussehen muss, wenn die Weinberge in voller Blüte sind und ein Meer an grünen Blättern an den Reben hängt und den Berg in ein dunkles saftiges Grün taucht.

Ich denke ich werde hierher einmal wieder kommen und mir den Ausblick noch einmal zu Gemüte führen … weiter geht’s, locker entspannt und begeistert tauche ich in den darauffolgenden Trail ein. Ein steiler rutschiger Steig,  der Richtung Talgrund führt. Der Untergrund ist glitschig und feucht. Das Laub deckt den gesamten Boden ab, so dass ich teilweise nicht die Beschaffenheit darunter erkennen kann.

Plötzlich zieht es mir die beiden Beine weg, der Boden unter mir gibt nach und ich haue mit dem ganzen Körpergewicht unvorbereitet auf den Waldboden.

Irgendwo schlägt nun der Erdbebenalarm aus, denke ich mir, und merke, wie meine Brust schmerzt. Die ganze Wucht eines 90kg Körpers musste abgefangen werden, das hat mein linker Brustkorb gemacht… Scheibar wurden durch den Aufprall meine Rückenschmerzen eliminiert, denn mein Rücken tut gar nicht mehr weh – so denke ich, werde aber kurz danach eines besseren belehrt, denn der Brustschmerz übertünchte einfach nur mein Home-Office-Rückenleiden.

Egal, denke ich mir, weiter jetzt, kein Gejammer – zumindest ist alles in Ordnung. Ich berappe mich und gehe weiter, das hätte ich nicht gedacht, dass der Waldboden so massiv nachgeben kann. Ab hier laufe ich sehr vorsichtig den Trail weiter, denn es ist extrem rutschig und der Trail sehr klein und eng und ich muss aufpassen, dass ich nicht noch mal hinfalle. Am Ende dieser schmalen Stelle kommt man auf einem breiteren Waldweg wo es links Richtung Rabentempel und rechts Richtung Bacharach geht – ich halte mich links und gehe in das Tal, welches parallel zu den großen Weinbergen führt. Wie ich an der nächsten Kreuzung herausfinde nennt sich der Weg, auf dem ich gerade gehe, der Bismarckweg. Ich gehe weiter und begehe einen Teil der Stahlburgschleife.

Der Weg sieht hier so aus, als ob eine Horde Wildschweine bereits vor mir hier war, alles aufgewühlt matschig und ich rechne eigentlich jeden Moment damit, dass mir ein fetter Keiler in die Augen blickt und wild schnaubend gegenüber steht …

Ich laufe den sehr schönen Weg weiter parallel zu dem gegenüberliegenden Weinberg. Nach kurzer Weile komme ich an einem Wild-Gehege. Nun scheinbar werde ich wohl keinen Keiler sehen, aber Damwild – zumindest im Gehege eingeschlossen sehe ich. Das Gehege zieht sich auch eine ganze Weile. Man muss ein wenig darauf achten, dass man direkt nach dem Wildgehege den kleinen Pfad steil nach rechts unten nicht verpasst, um weiter auf der Route zu bleiben.

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Am Ende des kleinen Trails geht es links ab auf einem etwas breiteren Wanderweg. Ich bewege mich jetzt hinter den Häusern und muss aufpassen, denn auch hier geht nach einem Haus mit Holzvertäfelung der Weg steil und abrupt rechts ab. Es geht zwischen den Häusern durch.

Plötzlich stehe ich auf der Straße und gegenüber geht der Karrenweg steil nach oben. Dem folge ich und muss darauf achten, dass ich in der Kurve nicht rechts Richtung Kirche heruntergehen und auf den ausgewiesenen Eselsweg abbiege, sondern links weiter immer weiter gerade auslaufe.

Dank eines freundlichen Anwohners folge ich dem Pfad in die richtige Richtung. Er pflegte gerade seinen Garten und besteht darauf, mich ein Stück zu begleiten, damit ich bloß nicht die Abzweigung verpasse. Auch meine beruhigenden Worte, dass mich meine Uhr schon navigiert, beschwichtigen Ihn nicht. So laufen wir zusammen ein paar Meter, bis er mir die Abzweigung nach rechts zeigt und ich mich höflich und ehrlich dankbar bedanke. D.h. Nach dem Linksschwenk an der Kirche geht es 2x rechts, und man läuft auf einer Höhe oberhalb der Häuser weiter.

Wie schön, dieser Herr entschied sich einfach so, mich einen Bruchteil meines Lebens zu begleiten, nur um mir den richtigen Weg zu weisen … cool denke ich mir und muss schmunzeln. Am Ende des Pfades geht es dann rechts ab – einen kleinen Pfad nach unten. Ziel ist es natürlich jetzt auf die andere Seite zu kommen, um über die Weinberge wieder zurück nach Bacharach zu laufen. Der Weg führt über eine kleine Brücke über den Bieselbach und ich stehe auf der Landstraße, die ins Dorf Steeg führt.

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Hier gehe ich einige Meter rechts die Straße runter bis zur Kreuzung an der die Kirche St. Anna steht. Hier biege ich links in die Borbachstrasse ein, die hoch in das Dorweiler Tal hinauf führt.  Ich nehme die erste Möglichkeit rechts und wandere hoch in die Weinberge auf einem Weinbergsweg. Ab hier ist der Weg geteert, eine angenehme Abwechslung, zu den matschigen Waldwegen, die ich vorher gelaufen bin.

Der Weg durch die Weinberge geht kontinuierlich, aber nur leicht steigend bergauf. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Stadtteil Steeg mit dem dazugehörigen Wildgehege, dass wir im Vorfeld passiert haben.

Ich sehe auf der gegenüberliegenden Seite das Haus von dem Herrn, der mich ein Stück begleitet hat. In der Hoffnung, dass er weiterhin draußen ist und mich vielleicht auf dem Höhnweg erkennt, winke ich hinüber, um mich erneut zu bedanken. Erneut muss ich schmunzeln, denn so etwas ist mir bis dato noch nicht passiert. Ein schönes Erlebnis.

Letztendlich bleibe ich immer auf dem Eselsweg, bis nach mehreren Hundert Meter, kurz vor dem Ortskern Bacharach – fast auf Höhe der Stahlburg. wo der Eselsweg rechts nach unten abbiegt und nach links oben der Hahnenweg weiter geht. Diesen Hahnenweg nehme ich.

Er geht erst ein wenig bergauf und biegt nach kurzer Zeit rechts ab in einen kleinen Feldweg und nach knapp 100 m geht man rechts steil nach unten über eine Wiese und durch den Wingert. Ich folge den kreuzenden Wirtschaftsweg nach rechts Richtung Bacharach und genieße den traumhaften Blick auf den gegenüberliegenden Ausläufer von Lorchhausen auf der anderen Rheinseite. Ich bin noch total fit und freue mich, dass jetzt auch endlich die Sonne rauskommt. Sie wärmt mich, denn heute Morgen war es doch noch recht kühl. Von dem betonierten Weinbergsweg, geht es nach wenigen Metern links ab zum ‚Heinrich Heine Blick’, von dem man einen traumhaften Ausblick auf das Rheintal und die Stadt Bacharach hat. Hier sieht man sowohl die Kathedrale, die Burg als auch die Innenstadt.

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Ich habe leider nicht so wahnsinnig viel Zeit um hier zu verweilen, denn dunkle Wolken ziehen von Westen her auf, und ich habe dummerweise meine Regenausstattung im Auto gelassen. Daher mache ich mich jetzt auf den Weg, um so schnell wie möglich von hier oben nach Bacharach abzusteigen. Der Rückweg vom Heinrich Heine Blick führt erneut über den Rheinburgenweg. Auf dem Rückweg durch die Weinberge kommt man erneut an einer kleinen Steig, hier schlägt das Wetter plötzlich um und es fängt an zu schneien, allerdings nicht so schlimm. Vorbei an einem Teilstück der ehemaligen Stadtmauer und dem Postenturm geht es nach Bacharach runter.

Unten in der Stadt angekommen geht der Weg über die Hauptstraße auf der anderen Seite nach oben. Plötzlich kommt die Sonne wieder heraus, der Schnee hat aufgehört. Wer denkt, dass hier in Bacharach die Tour schon zu Ende ist, der irrt gewaltig, es geht nach oben am Liebesturm vorbei, über einen kleinen Klettersteig (ich würde das nicht als Klettersteig bezeichnen) hoch zur Burg Stahleck.

Also hoch auf die Burg (Wikipedia sagt: Die Burg Stahleck ist die Ruine einer Spornburg in einem Seitental auf einem Bergsporn über dem Ortsteil Steeg der Stadt Bacharach im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Seit 2002 ist die Burg Stahlberg Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.), ich bin noch fit daher habe ich noch Reserven und es fällt mir nicht schwer die Anhöhe zu erklimmen.

Auf dem Hügel befindet sich in der Burg auch eine Jugendherberge, die ist natürlich zu der Zeit wo ich heute da war, geschlossen war. Hier hat man aber ansonsten einen tollen Ausblick und kann sicherlich auch eine Kleinigkeit essen. Für alle die den Rheinburgenweg wandern, kann ich nur wärmstens empfehlen, hier zu übernachten.

Ich schaue mir die Burg noch einmal von außen an und gehe unterhalb der Burg den Wanderweg entlang. Kurz darauf findet ihr links ein Schild Richtung Bahnhof Bacharach, diese Abzweigung nehme ich, um wieder zu meinem Auto zurück zu kommen. Vorbei an dem ‚Victor Hugo Fenster’ beginne ich meinen Abstieg an einem alten Gemäuer, auch hier findet sich wieder ein kleiner Trail mit Seilsicherung.

Man geht nun steil in einem kleinen Tal nach Bacharach herunter. Plötzlich schreckt Etwas im Gebüsch neben mir auf. Ein Wildschwein, dass ich offensichtlich überrascht habe. Es flüchtet von mir weg. Also doch noch fast dem Keiler in die Augen gesehen, wie ich es vermutet habe, denke ich und gehe den Rest des Weges mit einem Lächeln in Richtung Bacharach City, vorbei an einem kleinen Türmchen und Befestigungsanlagen.

Die Runde war sehr abwechslungsreich und angenehm zu gehen. Aufgrund der steilen Abstiege sollte man auf jedem Fall trittsicher sein, ansonsten ist es ein schöner Weg. Insgesamt war die Distanz nur 10,7 km, die ich entspanne in 2.38 Std absolvierte. Das notwendige Navigations (GPX) File findet Ihr hier

Wer hier in dieser Gegend ein wenig ausgiebiger Wandern möchte, dem kann ich auch die Stahlberg-Schleife empfehlen, er führt über nahezu die gleichen Etappen, umrundet allerdings den Weinberg auf dem Rückweg ein wenig weiter im Norden, so dass man hier auf ca.: 13 km (4 Std.) kommt. Diese führt zwar nicht zu dem in Neudorf gehörenden Aussichtspunkt, ist aber sicher ein wenig entspannter, da die steilen Abschnitte nicht enthalten sind.

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