Der Rheingoldbogen bei Brey • mal schauen ob ich das Gold des Bogens am Rhein finde.

Heute bin ich am Mittelrheintal ein wenig südlich von Koblenz und plane einen Traumpfad-Weg zu gehen, der den Namen Rheingoldbogen trägt. Der Rundweg führt über einen Höhenzug durch Felder und über Äcker hinunter auf einen Weg, der oberhalb der Weinberge und oberhalb des Rheinbogens traumhaft verläuft. Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen geht es über ein kleines Tal auf einem breiten Waldweg zurück zu einer Römischen Wasserleitung und dann wieder nach Brey zurück.
Der Rundweg ist sehr schön und entspannt zu gehen, beinhaltet keine großen Schwierigkeiten. Folgt mir auf der Suche nach dem Gold des Rheinbogens bei Brey.
Hierzu fahre ich nach Brey auf der linksrheinischen Seite. Der Weg verläuft von Brey über einen Höhenzug durch die Weinberge auf einem Höhenweg, dann in einem Tal hinauf auf den Jakobsberg und wieder zurück nach Brey.
Unterhalb des Friedhofes liegt der neu angelegte Parkplatz für den Traumpfad Rheingoldbogen. Von hier aus geht es für mich nach Süden (ich gehe hier scheinbar gegen die Laufrichtung, was sich aber als bessere Variante entpuppt) einen kleinen Weg entlang, nach einer Kapelle geht es rechts leicht ansteigend nach oben.
Der Weg ist wie bekannt sehr gut ausgeschildert mit den Traumpfadenschildern, so dass eine Navigation über ein separates Navigationssystem nicht notwendig ist. Das Wegemanagement der Traumpfade macht hier ganz Arbeit und hat die Beschilderung auf allen Wegen, die ich bislang gegangen bin hervorragend gemacht! Nein, dafür bekomme ich kein Geld 😉
Nachdem man an einem kleinen Rastplatz vorbei ist, von dem man einen wunderschönen Blick auf die andere Rheinseite mit der dazugehörigen Burg (die Marksburg) hat, geht es durch eine Aue steil nach oben zur Kapelle. Hier unten sieht man schon was einen bevorsteht ….
Nach dem überqueren der Landstraße sehe ich voll überrascht, dass es nicht steil bergauf zu der weißen Kapelle geht, sondern das Zeichen und Schild Muttergotteskapelle steht weiter gerade aus. Daher laufe ich einen sehr schönen Waldweg leicht ansteigend nach oben und bin gespannt was Muttergotteskapelle zu bieten hat.
Das Wetter ist in der Tat traumhaft, mit 15° C und strahlendem Sonnenschein macht das wandern doch riesig Spaß. Der erste Weg ist sehr angenehm zu gehen, er hat einen weichen Untergrund, keine Steine oder Unebenheiten so dass man sehr bequem und entspannt laufen kann. Ich bewege mich auf einem Höhenweg oberhalb des Rheins, immer rein aufwärts folgend.
Am Fuße der Kapelle kommen scheinbar einige Wanderwege zusammen. Für mich geht es den Berg hoch zu der schön backsteingemauerten Kapelle. Ich sehe schon von hier, dass der Rhein eine leichte Kurve macht. Da der Wanderweg Rheinbogenweg heißt, war dies zu erwarten.
Von der süßen Kapelle geht es weiter sehr steil bergauf, ich bin leider etwas spät losgekommen, so dass ich ein kleines bisschen Zeitnot habe. Nach der Steigung findet sich die Theoretikerhütte von der man einen wunderschönen Ausblick auf den Rhein hat.
Mittlerweile ist das Wetter so warm dass mir der Schweiß runter läuft, aber besser so als eisekalt, denn ich habe nur einen dünnen Fleece und eine Regenjacke dabei. Nun befinde ich mich auf einer Hochebene, auf der saftig grüne Wiesen sind. Ich gehe Richtung Bauernhof und lasse mich überraschen, wie der Weg weiter verläuft, denn hier gehe ich vom Rhein weg, leicht in das Hinterland.
Der Bauernhof entpuppte sich als reine Abstellflächen und Abstellschuppen. Ich durchquere des Gebiet und laufe auf ein Wohngebiet zu, vor dem ich kurz vorher scharf links abbiege, um dann vermutlich wieder Richtung Rhein zu kommen. Traumhaft bei Sonne denn auf dieser Hochebene hat man die volle Einstrahlung der gesamten Sonne.
Von hier aus kann man in die Ferne blicken, den Rhein sieht man hier allerdings nicht. Man kommt ich vor, als würde man irgendwo in der Eifel einfach so durch die Gegend wandern.
Nachdem ich nun ca.: 3,5 Kilometern auf dem Traumpfad gewandert bin, geht es einmal von der Ebene und dem Feld ganz scharf rechts ab und es scheint fast so als ob hier wieder ein kleiner Trail startet. Hier befindet man sich auf dem Weinlagenweg und ich vermute, das man nun ein ganz anderes Wanderempfinden bekommt als auf der Hochebene. Gedacht und so ist es auch …
Auf diesem Pfad, ein etwas breiterer Waldweg, geht es eben oberhalb des Rheins weiter gehen Südwesten, allerdings sind einem durch die Büsche Blick und Aussicht auf den Rhein versperrt. Ich bin immer noch auf einer Höhenlage unterwegs, so dass man keinen Meter nach oben beziehungsweise nach unten läuft. Sehr angenehm zu laufender Weg.
Nach kurzer Zeit erreiche ich meinen ersten Aussichtspunkt, ich setze meinen Rucksack ab und mache Rast, da ich heute ohnehin noch viel zu wenig getrunken habe. Der Ausblick ist sehr schön, wobei ich gegen die Sonne schaue, daher sind Fotos ein kleines bisschen schwierig. Der Weg geht weiter auf derselben Höhe parallel zum Rhein und wird langsam ein wenig steiniger und unebener.
Oberhalb von steilen Weinbergen geht es auf dem Weinlagenwanderweg Richtung südwesten weiter. Mir kommt die andere Rheinseite sehr bekannt vor, nach dem Blick auf Google Maps erkenne ich, dass es Osterspei ist. Osterspei habe ich auf dem Rheinsteig bereits durchwandert, hier läuft man von Kestert nach Braubach.
Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie warm es im Wingert ist. Oberhalb der Weinberge ist die Temperatur so viel wärmer, als vorher auf der Hochebene durch die Felder. Trotz der Sonneneinstrahlung in beiden Bereichen. Mittlerweile bin ich schon über die Hälfte des Weges gelaufen, und die Temperatur geht etwas zurück beziehungsweise die Sonne hat sich versteckt. Der Himmel zieht sich zu und ich vermute meine Entscheidung die Regenjacke mitzunehmen, stellt sich als richtig heraus …
Nach ein paar Kehren dreht sich der Weg weg vom Rhein aus den Weinbergen, ich lasse den letzten Weinberg hinter mir und ich vermute schon was mir bevorsteht. Als ich um die Ecke biege, denn dort findet sich steiler Anstieg hoch auf den Berg. Mal sehen wo der Einstieg für mich startet ich lasse mich überraschen. Kurz nach der Wegbiegung ist es tatsächlich soweit, der Traumpfad biegt rechts ab und es geht einen kleinen Steig den Berg hinauf.
Nach einem kurzen Aufstieg mündet der Steig in einen Waldweg, der sich allerdings sukzessive nach oben schlängelt. Ich komme aus der Puste, denn im Weinberg konnte ich richtig Strecke machen, das war der Schnellweg durch den Weinberg in dem ich sicherlich meine 5,5 bis 6 km/h gelaufen bin. Hier sieht es wieder anders aus. Ich keuche, obwohl die Steigung sehr moderat ist, aber es ist eben anders als der Weg davor … Ich bin nichts mehr gewohnt schießt mir durch den Kopf, ein bisschen Selbstkritik zur Selbstmotivation 🙂
Auf dem Weg nach oben nehmen die bereits weiter unten vernommenen Schussgeräusche zu. Ich vermute hier gibt es wieder einmal einen Schießstand, der auch in anderen Regionen direkt an den Wanderwegen liegt. Ich frage mich wirklich was Menschen an diesem angeblichen ‚Sport’ finden …
Nach dem weiteren Aufstieg geht es weiter auf den Jakobsberg. Hier oben steht ein Hotel, was aber aktuell geschlossen ist – das Hotel Jakobsberg. Zur Zeit wirkt es sehr verlassen, fast schon ein wenig gespenstisch das große Areal und Gebäude hier oben zu sehen … ich gehe am Parkplatz vorbei, tataaaa – der Schießstand hab ichs doch richtig vermutet – auch schnell vorbei.
Der Weg geht in einen breiteren Wirtschaftsweg über und ich wandere um den Berg herum auf einem breiten Weg weiter. Hier sind sehr viele Furchen durch Fahrzeuge, so dass ich vermute, dass ich gleich an Abholzungsbereiche im Wald komme. Immer noch bleibe ich auf dem Höhenzug verliere keine Höhe und gehe zurück mit der gefühlten Richtung Brey.
Weiterhin auf dem Wirtschaftsweg, der sich aber allerdings langsam ins Tal schlängelt, erhöht sich wiederum meine Geschwindigkeit und ich bin, wie vorher oberhalb der Weinberge, im Schnellwandergang.
Mal sehen wie tief ich hinunter komme, das Höhenprofil sieht so aus, als dass am Ende noch mal ein spitzer Aufstieg bevorsteht, den ich aber jetzt noch nicht einschätzen kann. Hier oben läuft es sich sehr angenehm. Frische Luft, ein leichter Wind, dadurch kann man ja auch mal ein bisschen Geschwindigkeit an den Tag legen.
Nach ein paar 100metern komme ich aus dem Wald heraus auf eine Wiese und sehe in der Ferne auf der anderen Rheinseite die weisse Burg die Eingangs zu sehen war.
Auf der Anhöhe gegenüber die Lagerhallen des angeblichen Bauernhofes, wie ich es beim Herweg dachte. Scheinbar muss ich einfach noch mal durch das Tal und dann auf der anderen Seite den Berg erklimmen, um dann final die letzten 100meter zu gehen. Von hier kann es nicht mehr weit sein, ich schätze 2 km werde ich noch vor mir haben. Die Sonne versteckt sich wieder, aber es ist noch hell genug, trotz Sonnenbrille auf der Nase. Nach einem Weinberg, wo verschiedene Paten mit Namen an den Reben angebracht sind, geht es rechts ab zu einer Schutzhütte, hier scheint man auch grillen und picknicken zu können.
Kurz bevor man ins Dorf zurück kommt, geht es links ab in ein Taleinschnitt, eine Wächte, oder wie immer man das nennt … dadurch, das das Schild hier umgestossen wurde und wieder falsch angebracht wurde, kommt man zu dem Schluss durch die Wächte hindurch zu gehen. Das wäre in der Tat möglich, so käme man direkt nach Brey zurück (kann man sich als Abkürzung offen halten)
Aber hier geht der Rheinburgenweg weiter. Der Traumschleifen Rheingoldbogen geht rechts weiter und biegt in ein Tal ab.
In dem Tal gibt es ein Vereinsheim und Sportplätze. Auch von hier aus könnte man die Tour beenden, in dem man einfach links Richtung Rhein das Tal verlässt. So kommt man auch nach Brey rein. Dadurch würde man halt nur die Römische Wasserleitung verpassen.
Ich wandere also durch das Tal und gehe auf der anderen Seite steil den Berg hinauf. Hier scheint nun der letzte Anstieg auf mich zu warten, um meine Tour beenden zu können. Es geht bergauf auf dem so genannten Panoramaweg. Wenige Meter hinter der Abzweigung sieht man links zwei Schächte, dies ist die römische Wasserleitung. Sehen tut man recht wenig, auch wenn man sich über die Absperrung beugt. Aber man kann erahnen, dass man durch die Wasserleitung durchlaufen könnte. Der Zugang ist aber mit Gittern versperrt.
Von hier aus geht es weiter bergauf durch ein kleines Tal, bis man die ersten Häuser von Brey entdeckt. Hier endet meine Wanderung, die ich in sehr schnellem Tempo absolviert habe, wenn auch die letzte Steigung mich noch einmal ordentlich Luft gekostet hat. Aber trotzdem ein sehr schöner Wanderweg für einen Sonntagmittag.
Die Wanderung hat zu Anfang die schöne Kapelle und den tollen Ausblick auf den Rhein, der Höhenweg ist auch sehr schön, die Weinlagenwanderung ist toll und wird mit dem Aufstieg zum Jakobsberg dann abgerundet. Ab dort ist der Rückweg, dann weniger spektakulär, wenn auch das Tal und die römische Wasserleitung die Runde dann final abschließen.
Der Weg ist für Kinder und Hunde sehr gut zu gehen. Am Schiessstand bitte auf die Hunde achten, denn hier können schussempfindliche Hunde unruhig werden.
Einkehrmöglichkeiten gibt es sicherlich oben im Hotel, wenn es wieder geöffnet ist, ansonsten stehen genug Möglichkeiten zur Verfügung, um sich mit seinen mitgebrachten Vesper hinzusetzen. Am meisten natürlich bieten Bänke im Wingert die Möglichkeit zu tollen Blicken und zu Rast.
Tja, nur leider habe ich das Gold hier nicht finden können ☹️ … ich suche aber weiter und werde noch einmal wiederkommen – vielleicht habe ich ja was übersehen 😎
Insgesamt zeigte mir meine Uhr 13,96km an, die ich in 2:41 Std. gelaufen bin. Der Link zu dem GPX Navigations-File findet Ihr hier