Grund meiner Wahl war, dass ich nach den Hilfs-Wochenenden an der Ahr einmal losgelöst von Flutauswirkungen in der Eifel wandern gehen wollte.
Dieser Bereich der Eifel blieb zwar auch nicht von den Überschwemmungen verschont, allerdings ist hier soweit wieder Normalität eingekehrt, dass ich in Restaurants essen und Hotels übernachten kann.
Da meine Schwester und meine Mutter nicht weit von hier entfernt wohnen, blieb für mich noch die Option der Heimfahrt, sollte ich mich nicht spontan zu einer Übernachtung vor Ort entscheiden.
Folgt mir auf meinem Weg an der Rur entlang über Bergrücken, an der Burg Nideggen vorbei, an Buntsandsteinfelsen, Rurauen, durch Wälder, zu einem Kloster und letztendlich am Endpunkt – der Urfttalsperre am Kermeter.
2 Tage tolles Wandererlebnis bei bestem Wetter in der Eifel.
Etappe Nummer eins
Bei dieser Wanderung von circa 38 km stelle ich mein Auto am Bahnhof in Kreuzau ab. Hier befindet sich ein Wanderparkplatz, wo ich das Fahrzeug stehen lassen kann. Ich wandere an der Polizei vorbei immer in Richtung A, um von hier aus auf den Buntsandsteinweg zu gelangen. Heute ist es bedeckt, circa 16° C, d.h. perfektes Wanderwetter.
Für mich geht es Rur aufwärts in Richtung Nideggen, wo ich mich schon auf den Besuch der Burg freue. Vor einiger Zeit war ich bereits dort, als die Corona-Pandemie 2020 ihren Anfang nahm, dennoch freue ich mich, ein Jahr danach, noch einmal dorthin zu gehen.
Der Weg folgt der Rur, aktuell ist hier noch sehr viel Ruhe, ein paar Angler stehen am Ufer und versuchen sich das Mittagessen zu fangen. Nach wenigen 100 m überquere ich die Rur auf zwei kleinen Brücken. Nun bewege ich mich linksseits der Rur. Ich komme immer wieder an Stromschnellen vorbei, wo die Rur sich laut bemerkbar macht. In Winden überquere ich die Rur erneut, hier ist die Rur total ruhig und still. Mitten in der Rur stehen ein paar Angler und versuchen mitten aus dem Fluss ein paar Fische zu fangen. Die Brücke verbindet Üdingen mit Winden. Ich gehe nach Üdingen und gehe ein kleines bisschen den Berg hinauf von der Rur weg, um schätzungsweise so langsam ein paar Höhenmeter zu machen um auch die Buntsandstein sehen zu können.Nachdem ich wunderschön über Felder Berg aufgegangen bin, in einen kleinen Wald hinein gegangen bin geht es links zum Engelsley (Engelsblick) ab. Ich steige hier hinauf und habe einen ganz tollen Blick auf das Tal mit seinem dazugehörigen Stausee Obermaubach.

An einer wunderschönen Waldkapelle macht der Weg eine kleine Kurve. Hier von der Waldkapelle (Waldkapelle Obermaubach / Eifel-Blick) kann man toll auf den Stausee blicken, ein wunderschöner Ausblick. Weiter geht es für mich auf dem herkömmlichen breiten Waldweg B weiter Richtung Nideggen.
Nachdem der Weg etwas schmaler wird kommt ein Wegweiser, der links steil nach oben geht, hier ist der steile Anstieg, den ich erwartet habe. In die gegen gesetzte Richtung bin ich diesen bei Regen hinunter gegangen und kann mich erinnern, dass es spiegelglatt war. Nun da ist trocken ist, sollte der Aufstieg kein Problem darstellen. Der Aufstieg ist fies, ich keuche mich nach oben und werde kurz vor dem Gipfel fast von einem Mountainbiker umgenagelt, der rücksichtslos einfach über die Klippe springt, ohne vorher zu schauen, ob jemand von unten kommt. Sein Gefolge steht oben und schaut dämlich nach unten, als ich um die Ecke biege.Ich erreiche das Plateau – von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Rur.
Der Ort nennt sich Eugeniestein. Von hier aus geht es für mich dann weiter, auf kleinen Pfaden schlängelt sich der Weg parallel zum Hang entlang.

Eine Felsformation, durch die ich hindurchgehen muss. Sagenhaft und ein wirkliches Erlebnis. Hier wandere ich auf kleinen engen Pfaden oberhalb des Rurtals weiter, bis ich erst am Christineley ankomme – einer tollen Felsplattform mit Blick auf die Burg Nideggen, und später am Rurtalblick und Wingertswegblick.
Nach diesen diversen Aussichtssteinen komme ich in ein kleines Tal, hier überquere ich eine kleine Brücke und stehe dann oben an der Bundesstraße. Diese überquert man und geht den Berg hinauf bis man kurz vor der Nideggener Altstadt steht. Hier geht der Weg rechts ab, allerdings empfehle ich für diejenigen, die Hunger haben, einmal gerade aus weiter zu gehen, dort befinden sich eine Vielzahl an Cafés und Restaurants. Zudem kann man von hier aus die Burg bequem besuchen, denn wie sich später herausstellt, führt der folgende Weg nicht mehr hoch zur Burg.Das wäre natürlich schade, auch wenn ich die Burg bereits gesehen habe und sie heute nicht zwingend noch einmal besichtigen muss. Ich entscheide mich nach der Strasse mit Cafés und Restaurants wieder nach unten zu gehen und dem Weg zu folgen. Die Tour geht weiter an den zwei Felsen mit dem Namen ‚Zwei Brüder’ in einem Bogen unterhalb der Burg vorbei.
Sobald man auf dem Wanderweg an eine Holzhütte kommt, sollte man die Augen aufhalten denn hier sollte man auf jeden Fall kurz danach links ab gehen, um noch einmal einen Abstecher hoch zur Burg machen.
Der Weg geht erst in Serpentinen und geht dann links an der Burg Mauer, der Außenmauer, entlang eine Treppe hinauf zum Innenhof, von dem man dann in den Burghof gelangt. Ich mach hier oben eine kurze Pause trinke eine Rhabarbersaftschorle und esse eine Brezel, ein Kuchen wäre mir natürlich lieber gewesen, aber der ist leider schon ausverkauft. Es ist tolles Wetter und auch die Cafés in der Stadt waren dicht gefüllt.„Seit ihrer Gründung im Mittelalter kann die Stadt auf eine lange und abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken. Der Ort wurde erstmals im Jahr 1184 erwähnt. Bedingt durch seinen Streit mit Kurköln ließ Wilhelm II., Graf von Jülich, in der Zeit von 1177 bis 1191 die Trutzfeste Nideggen (heute bekannt als Burg Nideggen) errichten. In der Nähe der Burg wurde gegen Anfang des 14. Jahrhunderts von Gerhard von Jülich planmäßig eine Ortschaft gegründet, der er Weihnachten 1313 gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth von Brabant und seinem ältesten Sohn das Stadtrecht verlieh. Etwa zu gleicher Zeit entstand die Stadtbefestigung mit vier Toren, nachdem bereits im 13. Jahrhundert der Burgflecken – die Verbindung zwischen Burg und Stadt – ummauert worden war. Die Tore standen seinerzeit am Ende der gleichnamigen Straßen, benannt nach den Orten, zu denen sie führten: Das Brandenberger Tor (nicht erhalten, nach Brandenberg) im Norden, das Dürener Tor im Osten, das Zülpicher Tor im Süden und das Nyckstor im Westen zur Burg. Letzteres hieß ursprünglich Burgtor und wurde um 1500 nach Nyt (auch „Nix“, „Nÿcks“) von Birgel (1436–1478), jülicher Erbmarschall und Amtmann zu Nideggen, umbenannt.
In der nachfolgenden Zeit entwickelte sich Nideggen zu einer typisch rheinischen Kleinstadt. 1689 ereilte Nideggen das gleiche Schicksal wie viele rheinische Ortschaften: Es wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen in Schutt und Asche gelegt, in den Folgejahren von seiner Bevölkerung aber wieder aufgebaut. Eine Einwohnerzählung ergab im Jahr 1703 für die Ortschaft und die umliegenden Siedlungen 156 Familien mit insgesamt 419 Personen. Der Einmarsch französischer Revolutionstruppen im Herbst 1794 und die damit einhergehende Einsetzung einer französischen Zentralverwaltung bedeuten das Ende des Herzogtums Jülich und seines Amtes Nideggen. Nach fast 500 Jahren verlor Nideggen wie viele andere rheinische Kleinstädte sein Stadtrecht. 1815 fiel das Rheinland – und damit auch Nideggen – durch die Ergebnisse des Wiener Kongresses an Preußen, das Teile der linksrheinischen Départements mit rechtsrheinischen Gebieten zur Rheinprovinz (1822) zusammenlegte. Es folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, den die Nideggener dazu nutzten, verfallene Gebäude und die ruinöse Stadtmauer in Teilen wieder instand zu setzen.Während des Zweiten Weltkrieges war Nideggen und seine Umgebung Frontgebiet und somit zahlreichen Bombenangriffen und wiederholten Zerstörungen ausgesetzt. 89 % der damaligen Bausubstanz wurden im Laufe der Gefechte zerstört. Ein weiteres Mal musste die Nidegger Bürgerschaft ihre Stadt (1926 hatte der Ort die Stadtrechte wieder zuerkannt bekommen) fast gänzlich neu aufbauen. Durch die Hilfe des Kreises Düren konnten nach der Währungsreform einige historische Denkmäler wie Teile der Burganlage, die romanische Kirche St. Johannes Baptist sowie das Dürener und das Zülpicher Tor der Stadtmauer nach alten Plänen restauriert werden. „(Quelle: Wikipedia)
Von hier aus geht es auf der anderen Seite dann wieder runter, an die Kreuzung mit der Hütte, wo ich abgegangen bin, geht es dann links den Berg hoch, bis man im Ende des Tals auf eine Sitzgruppe kommt, an der man im Schatten Rast machen kann. Von hier aus geht es um den Berg herum an verschiedenen Kletterfelsen entlang.
Ein spannender Weg, der dann irgendwann 180° ins Tal hinunter geht und an einem geteerten Weg herauskommt. Hier wird Abenden mit 2,6 km angegeben, das Problem ist nur, der Buntsandsteinweg ist hier nicht gut ausgeschildert, denn in einer leichten Rechtskurve geht der Weg links nach oben. Auf dem Wegweiser auf der rechten Wegseite ist allerdings davon nichts zu sehen. Ich laufe daher schnurstracks weiter und wundere mich, dass ich von der Route auf meiner Uhr abweiche. Daher drehe ich um und gehe zurück und erkenne meinen Fehler, beziehungsweise die nicht ganz zuverlässige Wegmarkierung. Ab hier geht es wieder ordentlich nach oben auf einem Wald-Schotterweg geht es den Berg hinauf.Am Ende dieser Steigung kommt man an zwei wunderschönen Häusern heraus, die einen traumhaften Blick in das Tal haben, teilweise sogar den direkten Blick auf die Buntsandsteinfelsen haben. Einmaliges Wohnen hier oben, das haben bestimmt nicht viele … Es geht weiter kurz hinter dem Haus rechts ab auf einem geteerten Weg, auch hier muss man wieder sehr aufmerksam sein, dank meiner Uhr habe ich die Abbiegung links bemerkt und es geht ab in das Naturschutzgebiet (hier steht auch ein ‚Fahrräder verboten’- Schild).
Dank der Navigationsfunktion meiner Uhr wurde ich darauf aufmerksam gemacht und biege links ab. Ansonsten wäre ich bestimmt den geteerten Weg weiter gelaufen. Hier muss das Wegemanagement ein wenig nachbessern. Als kleinen Tipp kann ich hier die Wisper Trails im Taunus anführen, hier werden die Beschilderung beziehungsweise die Wegmarkierung mit Holzpfeilern in den Boden gerammt. Dadurch sieht man sie auch immer gut und sie werden nicht von irgendwelchen Büschen verdeckt. Aufkleber auf Bäumen oder Aufkleber auf Schildteilen sind sicherlich weitaus günstiger, werden aber auch entsprechend manipuliert oder übersehen.
Ich gehe den Pfad entlang und gelange an einen Baumstumpf, der Ausblick von hier ist einfach traumhaft …von hier aus hat man den Blick auf – ich vermute zumindest einmal – Abenden.
Von hier aus geht ein weiterer kleiner Trail wieder unterhalb der Straße zurück ins Tal hinab man sieht schon nach der ersten Biegung, das erneut Buntsandsteinfelsformation auf den Weg kommen. Am Ende komme ich an einer Strasse ‚Im Hag’ heraus und ich gehe durch den Ort zu meinem Hotel. Hier im Hotel & Restaurant Haus Mühlbach erkundige ich mich nach einem freien Zimmer und entscheide mich zu bleiben … Die Zimmer sind modern und sehr sauber. Für die Rate erhalte ich ein topp modern renoviertes Zimmer. Das Personal sehr freundlich und hilfsbereit.Zum Abendessen geht es in das Restaurant, ich erhalte einen Tisch in der Sonne mit Blick auf die Rur. Eine Tomatensuppe, ein ‚Scharfes Schweinepfännchen‘ und ein Glas Weisswein und ich gehe zufrieden und satt ins Bett.
Etappe Nummer zweiDas Frühstück beinhaltet alles, was ich benötige und ich bin satt um auf die zweite Etappe zu starten. Die zweite Etappe startet an der Rur östlich des Bahnhofs Abenden. Ich laufe über die Rur überquere die Bahnschienen und biege links ab und dann parallel zur Rurtalbahn nach Süden zu laufen. Die heutige Etappe geht über einige höhere Berge, genau genommen habe ich zwei sehr starke Anstiege vor mir, was die Etappe von gestern wie ein Kinderspiel wirken lässt. Ich bin gespannt, wie ich die Etappe überstehe. Ich habe richtig gut geschlafen, ein sehr bequemes Bett genossen.
Es geht für mich an der Rurtalbahn entlang bis ich rechts ab leicht Bergab in den Wald hineingehe. An einer Kreuzung, an der aktuell einige zerschnittene Bäume liegen gehe ich weiter geradeaus auf einen kleinen Pfad und komme in ein verträumtes ruhiges Tal.
An der Talbiegung raschelt es plötzlich neben mir oben am Berg und ich sehe zwei Rehe wegrennen. Eines bleibt noch stehen, ich beobachte es ein wenig, verlagere mein Gewicht und es macht Knacks und das Reh ist weg. Mit einer Geschwindigkeit rasen diese Tiere durch den Wald es ist unglaublich. Der Weg geht auf der anderen Seite des kleinen Tals wieder nach unten Richtung Rur, danach rechts ab an der Rur entlang.
Nach einer Weile komme ich in das nächste Dorf (Blens) südlich von Abenden heraus, laufe durch die Felder am Friedhof vorbei, biege links und rechts ab und gehe bergauf erneut in den Wald hinein. Ich bewege mich immer unterhalb der Waldlinie, habe also einen traumhaften Blick auf das unten liegende Tal. Nachdem ich an einer Anhöhe in einem wunderschönen kleinen Häuschen vorbei gekommen bin und kurz danach an der Sankt Georgs Statue stand, treffe ich eine Frau mit ihrem Golden Retriever Ich unterhalte mich ein paar Minuten nett mit der Dame. Wir sprachen über Wandern, Hunde die Hilfe an der Ahr. Sie selbst wurde von dem Hochwasser auch überrascht, ihr Keller und ihre Werkstatt wurde geflutet, aber der Rest des Hauses blieb zum Glück verschont. Nach diesem netten Pläuschchen zieht es mich weiter auf dem kleinen Steig. An einer Stichkreuzung geht es dann wieder nach unten an die Rur. Ich überquere die Rur und stehe am Ortseingang von Hausen. Hier gibt es wunderschöne alte Fachwerkhäuser, Bauernhöfe die auch Ferienwohnungen oder Fremdenzimmer anbieten. Ein perfekter Anlaufpunkt, um Rast zu machen, ohne hier zu übernachten.Ich laufe durch das Örtchen, besuche die Kirche, und gehe dann auf einen kleinen Höhenweg seitlich oberhalb von Hausen entlang. Nach einer Weile wiegt der Weg links ab (immer nur den Schildern nachlaufen) und ich gehe in den Wald hinein komme auf eine Anhöhe und laufe an Kuhweiden entlang den Berg nach oben. Der Weg schlängelt sich serpentinenartig, von hier aus gibt sind es nur noch 3 km bis Heimbach.
Durch den Wald über Steige geht es über den Bergkamm, bis ich dann Heimbach erreiche.In Heimbach besuche ich sowohl die Kirche, hier handelt es sich um eine Doppelküche St. Clemens und Christus Salvator, danach gehe ich auf die Burg Hengebach hinauf.
„Die Burg Hengebach wurde im 11. Jahrhundert auf einem Grauwackefelsen erbaut. Sie zählt zu den ältesten Bauwerken in der Eifel. Im Lauf der Jahrhunderte durchlebte das historische Gemäuer eine wechselvolle Geschichte. Verschiedene Herrschaften lebten und regierten einst auf der Festung. Der Löwe des Jülicher Grafengeschlechts ziert immer noch das Stadtwappen. Die Hofräume mit Wehrgang und Burgfried sind ganzjährig zugänglich. In den Sommermonaten ist die Burg bei Konzerten mit bekannten Solisten und Musikseminaren ein Treffpunkt der Musikfreunde aus nah und fern.“ (Quelle: www.eifel.de)
Hier kann man auf den Turm hinauf gehen und hat einen wunderbaren Rundumblick über Heimbach und das Rurtal. Ich mache eine kurze Pause trinke einen Espresso und eine Apfelschorle und gehe dann den Buntsandsteinweg weiter. Er führt parallel zur Rur, hier erkennt man die Überlassenschaften der Flut, denn hier sind einige Abschnitte durch Erdrutsche auf dem Weg nahezu nicht begehbar. Dennoch hat sich mittlerweile ein Pfad durch die Erdmassen auf dem Weg gebildet, und es lässt sich an den Stellen gut passieren, Am Ende des Rurweges geht es dann links in den Wald hinauf. Nun befindet man sich wieder auf kleinen Pfaden. Es geht steil bergauf, hier snd einige Passagen abgesperrt, die wieder zurück zur Burg führen. Das sind voraussichtlich die Passagen, die auf dem Weg unten als Schlammrutsch auf dem Rurweg waren. Auf geht es nach oben …hier oben, wo die erste Abbiegung zur Abtei ist, sieht man die Kraft, die die Wassermassen hinterlassen haben. Ich klettere über den Schutthafen und laufen den Höhenweg noch ein paar hundert Meter weiter.

An der nächsten Kreuzung entscheide ich mich zur Abtei Mariawald abzubiegen und dorthin zu wandern, diese ist laut Wegweiser circa 2 km entfernt. Da die Beschilderung ja meistens etwas sehr willkürlich ist, gehe ich von zusätzlichen Kilometern aus. An der Abtei Mariawald gibt es die weltbeste Erbsensuppe.
Der Weg dorthin zieht sich allerdings wie Kaugummi. Es geht fast 1,7 km nur steil bergauf, der Pfad ist durch den Regen teilweise weggeschwemmt, es wurde hier bereits mit einem Traktor der Weg geebnet, allerdings war er so weich, dass ich teilweise in den Matsch einsank … ein anstrengender Aufstieg, der an einem Friedhof oberhalb der Abtei herauskam.
„Die Abtei Mariawald ist seit vielen Jahrhunderten ein Ort des Gebetes und ein Ort der Gastlichkeit auf der Reise durch die Eifel. Malerisch in die Natur des wilden Kermeters oberhalb des Rursee Städtchens Heimbach gebaut, liegt das Kloster Mariawald mitten im Grünen und ist umgeben von der unberührten Natur des Nationalpark Eifel. Es ist ein Ort jahrhunderteralter Tradition, in dem Sie Ruhe und Stärkung finden können.“ (Quelle: www.kloster-mariawald.de)„Die Geschichte der Abtei Mariawald wurzelt in der Aufstellung einer Pietà im Wald bei Heimbach. 1470 kaufte der Heimbacher Strohdachdecker Heinrich Fluitter eine Pietà und stellte sie in einem hohlen Baumstamm zur Verehrung auf. Dieser Platz erwies sich jedoch als zu einsam, sodass Fluitter eine hölzerne Kapelle an einer Wegkreuzung baute und die Pietà dort aufstellte. Als immer mehr Pilger zur Pietà kamen, baute sich Fluitter eine Zelle an die Kapelle an und betreute von dort aus bis zu seinem Tod die Pilgerstätte.“ (Quelle: www.wikipedia.de)
Nach einer kurzen Rast, einer Erbsensuppe und zwei Apfelschorlen ging es mir jedoch besser. Nach der Stärkung mit der Erbsensuppe (das wird eine lustige Wanderung) geht es wieder zurück zum Treffpunkt vom Abtei Mariawald Weg zur Buntsandsteinroute.
Die meiste Zeit gehe ich natürlich in diesem Falle wieder bergab um an die Kreuzung zu kommen. An der Kreuzung angekommen realisiere ich das ich maximal 1 Stunde verloren habe, es ist 14:00 Uhr und noch 7 km bis zu dem Staudamm.
Der weitere Weg ist etwas eintönig, er führt auf einem Forstweg entlang, in Schleifen um die Berge, bis ich an einem Nationalparkschild stehe, wo der Pfad steil nach oben geht. Dieser Pfad durchquert einen Altbaumbestand, hier wird man darauf aufmerksam gemacht, dass jederzeit Bäume abrechnen können, da sie alle tot sind.
Weiter geht es durch den Wald über breite und schmale Pfade, aber insgesamt ist diese Etappe wenig spektakulär. Nach einigen Kilometern komme ich oben am Kermeter- Parkplatz heraus.„Der Kermeter liegt im Gebiet der drei Eifel-Gemeinden Heimbach, Simmerath und Schleiden. Begrenzt wird der Höhenzug im Norden und Westen vom Rurstausee (um 281,5 m) und damit vom Rurtal bei Heimbach, im Südwesten vom Obersee (um 281,5 m; Vorsperre der Rurtalsperre), sowie im Süden vom Urftstausee (um 322,5 m) und somit vom Urfttal. Im Südosten läuft der Kermeter über Wolfgarten und Gemünd in Richtung des Oberlauftals vom Rotbach aus. Der höchste Berg im Kermeter ist eine namenlose Kuppe (527,8 m) bei Wolfgarten (eine Liste weiterer Kermeter-Berge befindet sich unten), auf der bis 2017 der Feuerwach- und Aussichtsturm Feuerwachturm Wolfgarten stand. Der Großteil des Kermeters inklusive seiner Hochlagen gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westeifel/Ardennen und in der Haupteinheit Rureifel zur Untereinheit Kermeter Wald. “ (Quelle: Wikipedia)
Am Parkplatz Kermeter geht man ganz gerade aus in das Naturschutzgebiet hinein und ich biege dann nach einer ganzen Weile links ab, wo es dann hinunter geht zur Urfttalsperre. Von hier aus sind es noch 1,9 km.
Nach einem steilen Steig bergab komme ich an der Aussichtplattform oberhalb der Urfttalsperre heraus. Ich habe es fast geschafft, ich bin angekommen. Freudestrahlend gehe ich auf die Talsperre zu und freue mich auf ein kühles Getränk. Nur leider ist hier alles geschlossen – keine Restauration, nur ein paar E-Bike Fahrer/innen, die hier einen Ausflug gemacht haben. Ich geh über die Talsperrenmauer und staune nicht schlecht beim Anblick nach unten. Von der Talsperre nach Osten schauend sieht man auf dem Berg auch die Anlage Vogelsang, ein erschütterndes Überbleibsel der Nationalsozialisten, die hier scheinbar Ihr Ausbildungslager hatten.
Ich freue mich nun aber über meine absolvierte Tour und, dass ich so gut hier angekommen bin. Ich habe es geschafft. Schnell ein Selfie und der Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mich nun schnell zum Bus aufmachen muss, um pünktlich zu sein.„Die Urfttalsperre in der Nordeifel ist eine 58,5 m hohe, 226 m lange und von 1900 bis 1905 errichtete Staumauer im Südwestteil des nordrhein-westfälischen Kreises Euskirchen, welche die Urft zum 2,16 km² großen Urftstausee (Urftsee) aufstaut. Ihre Staumauer und der Urftstausee, als damals größter europäischer Stausee angelegt, gehören seit 1993 dem Wasserverband Eifel-Rur an. Sie liegt unmittelbar oberhalb des Obersees (Hauptvorbecken des Rurstausees), in dem das Wasser von Urft und Rur aufgestaut wird, und erstreckt sich im 2004 gegründeten Nationalpark Eifel, der von den Grenzen des Naturparks Hohes Venn-Eifel umrahmt ist. Von 1946 bis 2005 lag sie im Truppenübungsplatz Vogelsang. Die Urfttalsperre steht 6,8 km westnordwestlich des nördlichen Schleidener Stadtteils Gemünd, 2,7 km nordwestlich des zu Schleiden gehörenden NS-Ordensburg Vogelsang und 3 km ostsüdostwärts des Simmerather Ortsteils Rurberg. Die Staumauer wurde von 1900 bis 1905 erbaut als eine in Richtung Wasserseite gebogene Gewichtsstaumauer mit wasserseitiger Erdvorschüttung (Intze-Keil) bis etwa zur halben Staumauerhöhe.“ (Quelle: Wikipedia)
Der Bus fährt am Ende der kleinen Bucht nach oben (denke ich) und laufe entspannt am See entlang.An der Bushaltestelle angekommen steht ein Schild ‚außer Betrieb‘ … was nun.
Ich muss doch nach Heimbach zurück kommen, dann weiter mit der Bahn nach Kreuzau zurück. Es ist schon fast 16:00 Uhr und ich habe hier unten kein Netz. Glücklicherweise habe ich mir noch den Bus von oben vom Kermeter ausgedruckt und habe nun noch knapp 35 Minuten, um den ganzen Weg nach oben zu gehen. Ich gehe ich Laufschritt nach über 25km den Berg hinauf. Angetrieben von dem letzen Bus, der mich noch abholen kann.
Nach mehreren Schleifen bin ich laut meiner Uhr unterhalb der Busstation. Ich beiße die Zähne zusammen und gehe quer-Wald-ein nach oben und komme am Parkplatz heraus.
5 Minuten, bevor der Bus einrollt komme ich oben an und leider gibt es keinerlei Fahrplan oder Anzeige dort. Doch nach 5 Minuten rollt der Bus ein und ich darf mich entspannt in den Sitz fallen lassen. Der nette Busfahrer lässt mich am Bahnhof raus, noch weiter 5 Warteminuten, die Bahn kommt und ich befinde mich auf der Fahrt nach Kreuzau.
Die Buntsandsteiroute lohnt sich allemal für ein Wochenende, wenn man die Rückfahrt gut timen kann. Im Sommer fahren die Busse auch von der Talsperre, ich war dummerweise außerhalb der Saison unterwegs.Die Route ist toll zu laufen, bietet Pfade, Felsen, anspruchsvolle Anstiege, kräftezehrende Abstiege, eine tolle Burg, eine süße Stadt, ein tolles Hotel, viel Natur und Tierwelt, eine sanft plätschernde Rur, die einen begleitet und am Ende ein Erlebnis der Talsperre mit einem Naturpark, dem Kermeter.
Nehmt Euch die Zeit und übernachtet ruhig vor Ort. Ich hatte nur ein paar Wechselsachen in einem 15L Rucksack mit und daher war es ein sehr entspanntes Wandern. Wer abends wieder zum Auto zurückfahren möchte, kann dies von verschiedenen Stationen der Rurtalbahn machen, aber mit einer Übernachtung macht’s noch mal mehr Spaß.
Viel Spass beim nachwandern und wie immer findet Ihr eine Navigationsdatei auf Komoot. Hier geht’s zu Etappe 1 und Etappe 2
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