
Von Wiesbaden fahre ich nach Oberdiebach, einen kleinen Ort westlich von Lorch & des Rheins in dem kleinen Tal des Gailbaches. Von hier aus gehe ich einen wunderschönen ca.: 10km langen Rundweg mit dem Namen Schellengang. Dieser Rundweg ist Teil des Rheinburgenweg-Netzes.
Er führt von Oberdiebach auf schönen Wegen Richtung Rhein zurück. Dort hat man wunderschöne Ausblickspunkte auf Rhein, Burgen und Lorch. Auf einem Höhenzug geht es dann zwischen Oberheimbach und Oberdiebach zurück nach Osten, bis man in das Tal des Diebaches abtaucht und wieder nach Oberdiebach zurückkehrt.
Das Parken ist heute ein wenig schwierig, heute ist der 1. Mai und ab dem 5. Mai findet hier im Ort die lokale Kerb statt. Daher ist der öffentliche Parkplatz vor der Fürstenberghalle leider gesperrt und im Dorf selbst finden sich leider nahezu keine Parkplätze. Das macht es tatsächlich etwas schwierig, denn auch offizielle Parkmöglichkeiten bestehen selbst am Friedhof nicht. Ich entscheide mich daher seitlich des Zaunes am Friedhof mein Auto zu parken.

Hier ist eigentlich die Durchfahrt beschränkt, aber im Zuge der Parkplatznot gehe ich das Risiko heute ein. Der Schellengang fängt unterhalb des Friedhofs an, geht erst langsam ansteigend Richtung Rhein gen Osten zurück, bis man dort an einem wunderschönen Aussichtspunkt mit einer Schutzhütte kommt. Hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Burgruine Fürstenberg und den daneben fliessenden Rhein.
Die Burg Fürstenberg hat eine lange Geschichte. „1219 wurde Fürstenberg im Auftrag von Erzbischof Engelbert I. errichtet, um die kurkölnischen Besitzungen im Viertälergebiet zwischen Manubach und Bacharach zu sichern. Im Verbund mit dem am Rheinufer errichteten Wartturm wurde auch die Entrichtung des Zolls durchgesetzt.
Schon 1243 ging sie als erbliches Lehen an die Kurfürsten von der Pfalz, die sie 1410 durch Kauf endgültig erwarben. Mehrere Belagerungen der Burg sind überliefert, so 1321 durch König Ludwig den Bayern und 1325 durch Erzbischof und Kurfürst Balduin von Trier. Um 1500 wurde an der Knickseite der Ringmauer ein Dreiviertelturm angebaut, der eine Flankierung der Mauer durch Feuerwaffen ermöglichte.
… 1910 verkaufte man die Ruine an die Familie Wasum aus Bacharach. 1993 kaufte Gernot Stelter aus Rheindiebach und begann in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz umfangreiche Maßnahmen zur Erhaltung des Gemäuers.“ Quelle: Wikipedia





Von diesem schönen Aussichtspunkt geht es – ärgerlicherweise – auf dem Rundweg erst einmal abwärts Richtung Rhein hinunter. Auf Forstwegen wandert man gemütlich und sehr angenehm. Dieser Rundweg ist Teil des Rheinburgenweges, denn zu einem kleinen Teil des Rundweges bewandert man hier den Rheinburgenweg.
„Der Rheinburgenweg (früher: Rheinburgen-Wanderweg) ist ein Fernwanderweg auf der linken Seite des Rheins im Welterbe Oberes Mittelrheintal von Bingen am Rhein über Koblenz bis zum Rolandsbogen in Remagen. Nach einer grundlegenden Überarbeitung der Wegeführung im Jahr 2010 hat der Weg eine Gesamtlänge von ca. 196 km. Er ist das Gegenstück zum Rheinsteig, der rechtsrheinisch von Bonn nach Wiesbaden führt. Die ursprüngliche Version des Rheinburgenwegs ging auf Planungen vor der Eröffnung des Rheinsteigs zurück und bestand auf beiden Rheinseiten. Der frühere rechtsrheinische Teil von Bendorf-Sayn bis Rüdesheimwar weitgehend mit dem Rheinsteig identisch und wurde am 24. August 2004 eröffnet. Im August 2006 wurde der linksrheinische Teil von Koblenz bis Bingen eröffnet.“ Quelle: wikipedia
Nachdem ich durch ein kleines Tal gelaufen bin und den Kreuzbach überquert habe, geht es auf der anderen Seite wieder leicht nach oben. Hier befinde ich mich auf dem Rheinburgenweg, der ebenso parallel auf dem Welterbesteig verläuft. Nachdem ich ein paar Meter nach oben gelaufen bin, komme ich links an eine wunderschöne Aussichtsstelle, die mir dem Blick auf die Burgruine Fürstenberg und auf das Dörfchen Lorch auf der rechtsrheinischen Seite eröffnet.




Weiter geht es für mich auf gleicher Ebene am Rhein entlang auf einem schönen Feldweg Richtung Süden. An dem nächsten Aussichtspunkt hat man ebenfalls einen wunderschönen Blick über die Rheinebene und zudem auf die Burg Sooneck. Hier stehen einige Holzbänke, auf den man sich niederlassen kann und die Aussichten genießen kann. Von den Banken geht es rechts ab, denn danach geht es steil den Berg hoch. Hier muss man allerdings aufmerksam sein, denn direkt an Rastplatz geht der Weg rechts ab und direkt rechts in das Gatter der Ziegengehege hinein. Ab dann folgt ein starker steiler Aufstieg im Ziegengehege nach oben zum Bergkreuz.
Auf meinem Weg geht es immer weiter kontinuierlich nach oben, bis ich auf dem Gipfel an einem Modell-Flugplatz ankomme, diversen Sendemasten und in der Ferne die Windräder sehe. Hier oben wird Ackerbau betrieben, aber zu meiner linken Seite kommen aus dem Tal noch die Weinberge bis auf den Bergrücken hinauf.



Hier oben befinde ich mich auf dem Wurschberg, der eine Höhe von 326 m über NN hat. Ab nun soll es für mich nur noch bergab gehen, meine Ankunftszeit wird mit 16:00 Uhr angegeben, d.h. ich habe jetzt noch circa 1 Stunde, um nach unten zu gehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob nicht doch noch ein Anstieg auf der anderen Seite auf mich wartet, wir werden sehen.
Und nachdem ich diese Zeilen diktiert habe, schaue ich auf das Höhenprofil und siehe da, es geht für mich noch einmal Berg runter und noch einmal Berg hoch, der höchste Punkt wird hier mit 286 m über Normal Null angegeben, d.h. es steht noch eine kleine Steigung an.
Nachdem ich ein paar 100m nach unten gegangen bin, komme ich an eine Kreuzung, an der eine Schutzhütte steht und ab hier geht es für mich auf einem kleinen Pfad steil bergauf.
Oben angekommen bin ich auf dem Fürstenberg-Blick, hier schaue ich auf die Ruine Fürstenberg und auf die andere Rheinseite, in dem ich durch das Tal von Oberdiebach hinausschaue auf den Rhein. Auf der anderen Seite ist Oberheimbach, von diesem Ort es geht auch ein sehr schöner Rundwanderweg los.
Hier oben laufe ich nun auf dem Bergrücken zwischen Oberdiebach und Oberheimbach Richtung Westen vom Rhein weg. Es ist wunderschön hier oben auf dem Bergrücken, links sehe ich von Oberheimbach die grünen saftigen Wiesen, rechts blicke ich in das schroffe Tal von des Diebaches hinab.



Am Ende des Gratweges geht es auf einem kleinen Wiesenweg ins Tal hinunter, unten angekommen, wiegt der Weg rechts ab und folgt einem kleinen Bachlauf, dem Diebach immer weiter nach unten. Nach wenigen Metern komme ich an ein Gatter, hier sollen angeblich halbwilde Pferde auf einer sogenannten halboffenen Weidehaltung gehalten werden, aber als ich den Bereich durchquere, fällt mir kein Pferd auf. Aber spannend ist diese Halteform allemal, hier können die Pferde in einem grossen abgesperrten Bereich sowohl im Wald, als auch auf Weiden leben.
So stapfe ich mich langsam vor mich hin, gehe immer weiter ins Tal hinunter, folge dem leise plätschernden Diebach bis ich unten am Friedhof wieder heraus komme und rechts oben am Zaun des Friedhofs mein Auto sehe. Somit ist mein Rundweg abgeschlossen, in 2 Stunden und 10 Minuten habe ich die 10,8 km nun fix absolviert.

Ein sehr schöner Rundweg, der gerade nach 3 km mit Ausblicken auf Rhein und Burgruinen belohnt. Ein schöner Weg auch für Kinder geeignet. Auch Hunde haben hier ihren Spass, da es keine Treppen gibt.
Startpunkt: Parkplatz an Fürstenberghalle
Dauer: 2:10 Std
Länge: 10.8km
Temperatur: 16 Grad
Höhenmeter: 380hm
Highlights: Blick auf Rhein, Burg Sooneck, Burgruine Fürstenberg, Lorch, Rastplätze mit tollen Ausblicken Fürstenbergblick, Gratweg