Im Höhenrausch im Taunus

Der Wisper Trail „Ranseler Höhenrausch“ im Taunus. Ich bewandere den Ranseler Höhenrausch in einer Kombination mit dem Wollmerschieder Grenzweg, daher ist mein Startpunkt nicht oben in Ransel, sondern an der Kreuzung zwischen Ransel & Wollmerschied.

Die beiden Orte trennt ein kleines Tal, das von der Verbindungstrasse durchquert wird.

… nachdem ich das Tal halb durchquert habe, komme ich erneut an eine Landsstraße. Es ist die Verbindung zwischen Wollmerschied und Ransel. Hier entschließe ich mich nach links abzubiegen um an der Landstraße entlang zu der zweiten Tour zu gelangen. Zwar ist das Laufen an der Strasse nicht gerade meine Wunschvorstellung, aber es geht halt nicht anders. Nach wenigen Metern biegt in einer Linkskurve ein Feldweg geradeaus steil nach oben.

Diesen schlage ich ein, da die Landstraße einige Kurven macht. Das sollte dann offensichtlich der direkte Weg zu der anderen Höhentour sein. Oben angekommen geht der Weg geradeaus weiter nach unten und dann an der Bundesstrasse entlang. Das Laufen an der Straße ist vollkommen in Ordnung, hier ist genug Grünstreifen um seitlich der Fahrbahn zu laufen.

Schon in der Entfernung sehe ich die Pfeiler mit den für den Wispersteig bekannten Beschilderungen. Auf dem Höhenzug angekommen folge ich dem Wispersteig gegen den Uhrzeigersinn d.h. ich steige nach rechts ein, so dass ich rund um das Örtchen Ransel laufe.

Angefangen von Norden nach Süden. Ich bin gespannt, was mich auf diesem Höhenweg erwartet, er soll 10 km lang sein, lassen wir uns überraschen. Es zieht ein bisschen mehr Wind auf und in der Ferne kommen ziemlich dunkle Wolken auf, ich hoffe meine Entscheidung war die Richtige, nicht dass ich gleich in einen Regenguss komme. Die digitalen Hilfsmittel sagen zwar kein Regen voraus, nagut – ich verlasse mich mal darauf.

Der Ranseler Höhenweg fängt schon sehr gut an. Er macht seinem Namen alle Ehre. Auf einem hohen Weg läuft man im Norden an Ransel vorbei (auf dem Kreuzhügel) durch grüne Wiesen und Ackerbau. An einem Pferdegehege geht der Weg rechts ab, hier steht auch eine schöne Bank, an der man schön rasten kann – und das mit einem wunderschönen Ausblick.

Hinter der Bank geht der Weg wieder links ab durch Wiesen – echt traumhaft schön – und zieht sich über den Höhenzug unterhalb von Ransel entlang. Die Blicke in den Taunus sind toll, heute ist auch noch eine gute Fernsicht, das macht Laune.

Nach wenigen Metern hinter einem Holzstapel geht es rechts steil nach unten und man verlässt die Hochebene und geht zurück in den Wald. Man läuft hier weiter auf einem breiten Forstweg und kommt nach wenigen Metern schon an eine Aussichtsbank die auf ein schönes Tal blickt (im Hintergrund Ransel, das Dorf). Der Weg führt weiter, witzigerweise auch wieder direkt an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz nach oben bis man am Forsthaus Eichenkopf heraus kommt.

Ein hammerschönes Gebäude, das einen tollen Talblick hat. Ich laufe links an dem Forsthaus entlang durch die Wiesen und werde unterhalb eines neu angelegten Ackers geführt. Diesen umrunde ich und komme zum sogenannten Panorama Eck. Hier steht ebenso eine Bank und diese bietet neben ordentlich Wind auch einen tollen Ausblick in den Nord-Westlichen Taunus hinein.

Hier ist man wieder kurz auf dem Wisper-Taunus-Steig, der von Kemel nach Lorch führt. Den muss ich auch noch einmal laufen, denke ich mir … Ich stehe nun vor dem Ortseingang von Ransel und erhalte einen sehr gepflegten und schönen Eindruck von diesem Ort.

In Ransel wohnen aktuell 429 Personen, die Sehenswürdigkeit ist die ehemalige Pfarrkirche St. Katharina, und wenn man so will, der in meinen Augen echt hässliche Firmenbau des Modeshauses Arz. Ransel ist also ein kleines Dorf im Taunus mit dem Nachbarn aus Wollmerschied.

„Ransel ist ein Stadtteil von Lorch im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Für die ehemals selbständige Gemeinde besteht ein eigener Ortsbezirk mit Ortsbeirat. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ransel erfolgte im Jahr 1189/90 unter dem Namen Ramsel in einer Urkunde des Erzbistums Mainz. Der Ort gehörte zu den ersten Stützpunkten des Mainzer Erzstiftes, das bereits in dieser Zeit neben dem Hof Ransel einen Hofbesitz in Weisel besaß. Der Ort lag bis 1803 an der Grenze zur Kurpfalz mit dem Amt Kaub und war später Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich der Ort während der alliierten Rheinlandbesetzung in einem schmalen Korridor zwischen den rechtsrheinischen Brückenköpfen der Amerikaner um Koblenz und der Franzosen um Mainz. Das Gebiet bestand bis zur militärischen Besetzung durch Frankreich im Jahr 1923 als Freistaat Flaschenhals. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort in der Amerikanischen Besatzungszone direkt an der Zonengrenze zur Französischen Zone und wurde damit zu einem Teil des heutigen Bundeslandes Hessen.“ (Quelle: Wikipedia)

Der Wisper-Taunus-Steig geht unterhalb der Häuser an einem Rapsfeld entlang, diesen Weg schlage ich ein, nach wenigen Metern merke ich allerdings, dass ich meinen Navigationsweg auf den Uhr verlasse und ich mich von der Tour entferne. Beim Blicken über meine Schulter sehe ich die Wegweiser und gehe zurück um noch einmal einen Blick darauf zu werfen.

Ich war tatsächlich falsch unterwegs, denn ich muss noch ein kleines bisschen dorfauswärts laufen bevor ich links zwischen den Rapsfeldern auf einen Weg einbiege. Ich laufe den Höhenrausch weiter und verlasse Ransel nach Süden durch die Rapsfelder und wandere Richtung Ranselbach-Tal. Der Weg geht bergab über saftige Wiesen und macht ein paar Zickzack-Bewegungen.

Allerdings hält die Wiese nicht lange an, denn dann geht es auf einen Trail in den Wald, serpentinenartig ins Tal hinab. An einem Punkt geht man von dem Forstweg ab auf einen ganz kleinen Trail der steil im Tal endet. Am Ende des Trails kommt man rechts-abbiegend auf einen Wirtschaftsweg, wo man nach wenigen Metern rechts am Hang hinauf schauen sollte. Hier ist eine kleine Höhle, die man vom Weg aus sieht. Die Höhle ist allerdings mit einem Gitter abgesichert, so dass man nicht hinein kann. Da es im Taunus ja auch Gruben/Mienen gab, könnte es sich hier natürlich auch um den Eingang zu einem Stollen handeln. Ich habe leider nichts gefunden – weder online noch an dem Eingang. (Vielleicht gibt es Tipp in den Kommentaren)

Nach wenigen Metern geht es nach links ab einen kleinen Pfad, der durch den Ranselbach führt (dies wird der Ranseler Jordan genannt) und auf der anderen Seite wieder hoch. Nach meiner Navigation war mir klar, dass ich das Tal wieder auf der anderen Seite nach oben verlassen werde. Der Aufstieg ist angenehm, wird sich aber sicherlich ein bisschen ziehen, da ich bis zum Ende des Tales nach oben gehen muss. Auf dem Weg nach oben findet sich eine kleine Behausung, hier wohnt scheinbar jemand und hat auch vor kurzem erst frisches Holz geschlagen. Es geht weiter Berg auf und so langsam merke ich wie meine Beine schwerer werden.

Nach einigen 100 m öffnet sich das Tal und ich sehe die ersten Häuser von Ransel, ich bin überglücklich, denn hier ist meine Höhentour erst mal beendet. Hier oben befindet sich der Wanderparkplatz für den Rundweg. Hier ist auch die Möglichkeit einzukehren (wenn nicht durch Corona geschlossen) denn hier ist der Landgasthof LandArt, direkt neben dem Modehaus Arz, einem riesigen Firmenkomplex (ein Modehaus). Da das Restaurant geschlossen ist laufe ich weiter über die Felder und habe noch einen Anstieg zu gehen um rüber nach Wollmerschied zu kommen.

Nachdem ich über die Wiesen gelaufen bin, geht es nun wieder zurück in den Wald einige Trails einige etwas breitere Wanderwege die mich wieder ins Tal hinunter führen am Ende dieses Weges geht es wieder etwas leicht nach oben und er öffnet sich ein traumhaft schönes, natur-belassenes Tal, dem ich nach oben folge. In dem Moment wo ich das Tal betrete, kommt auch die Sonne wieder hervor und es ist eine traumhaft schöne Stimmung auf dem Weg, der links von dem Tal entlang führt. Meine Beine sind jetzt schon ganz schön schlapp und ich merke, das ich langsamer werde.

Also doch noch einmal eine ordentliche Steigung mitnehmen. Im Laufe der des Tals merke ich dass ich immer langsamer und langsamer werde, mittlerweile schlaucht mich das hinauf gehen ordentlich. Das Tal scheint wirklich kein Ende zu nehmen, auch wenn ich schon etwas weiter oben den Gipfel sehe. Dennoch – dort bin ich noch lange nicht, ich keuche und keuche und keuche aber sage mir, das ich es schaffen werde, auch wenn ich nur langsam vor mich hinlaufe.

Am Ende habe ich es geschafft. Kurz bevor mir die Kühe auf der rechten Seite noch guten Mut zusprechen, sehe ich schon oben die Pfeiler, wo der Wispertrail nach links abbiegt, um dann weiter die Runde rund um Ransel zu machen. Völlig ausgepowert komme ich oben an und freue mich, dass ich es geschafft habe, allerdings weiß ich natürlich auch, dass ich noch etwas vor mir habe, denn ich muss ja noch rüber auf die andere Talseite.

Ich starte also mein Weg wieder zurück vorbei an der Straße entscheide mich aber dann kurzfristig auf einem Feldweg links abzubiegen bevor es weiter runter ins Tal geht um dann das Tal wieder nach oben zu nehmen. Mal sehen wo ich hier rauskomme ich lasse mich überraschen. Ich laufe auf einem Feldweg und stehe plötzlich vor einem Einfamilienhaus mit dazugehöriger Pferdekoppel.

Mist, denke ich mir – muss ich nun den Weg wieder zurück. Doch dann lasse ich mich über die Uhr navigieren und gehe links von dem Haus durch den Wald auf einem Waldweg, danach am Feld entlang und komme so nach einigen Metern in dem Tal oben heraus, dass ich von dem abbiegen des Wollmerschieder Grenzweges verlassen habe.

Somit habe ich kurzfristig die Steigung des letzten Taletappe auch noch umgangen und gehe so von oben in das Tal hinein und laufe links vom Tal hinunter, bis ich den Abzweig zum Sportplatz sehe. Dort biege ich links den Berg hoch ab und stehe wieder auf dem Wanderparkplatz. PUH, denke ich das war nun aber wirklich Zeit. Ich bin ausgepowert und habe auch keine große Lust mehr weiter zu gehen … trotzdem bin ich glücklich, dass ich den Weg zusammengelegt habe.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Ranseler Höhenrausch wirklich eine schöne Wanderung ist, hier muss man ordentliche Höhen bezwingen.

Startpunkt: Parkplatz am Landesmuseum

Dauer: 2 Std

Länge: 10,6 km

Temperatur: 12-14 Grad

Höhenmeter: 240hm

Highlights: Wisper, Ransel Höhenzug, Panorama-Eck, Ranselbachtal, Stollen

Die GPX Dateien zur Tour findet Ihr hier

Mehr zu diesem Wiper Trail findet Ihr hier

Hier findet Ihr die FIT Datei …

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