Im Taunus hieß es auch einmal ‚Glückauf’. In Nauroth ist der lokale Bergbau im Taunus schon ab dem Jahre 1741 urkundlich belegt. Der Bergbau wurde sogar bis in die 1960er Jahre betrieben. In Spitzenzeiten fanden hier bis zu 300 Menschen Arbeit.
Noch bis 1964 gab es hier die Grube Rosit, einer von 3 Schiefergruben am Weg. Die Abraumhalde im Herzbachtal ist heute ausgewiesenes Naturschutzgebiet.
Auf der Route folgen weite Panoramablicke bspw. am Galgenkopf. Diese Gegend wird hier ebenfalls die Naurother Schweiz genannt. Ein steiler Pfad führt vorbei an schroff aufgefalteten Felsen und uralten Eichen.
Als Rastmöglichkeit bietet sich auf dem Weg der idyllisch gelegene Wispersee an. (Quelle: http://www.wisper-trails.de) Folgt mir auf der Suche nach den alten Schiefergruben und auf der Suche nach dem Gold von Nauroth.
Ich starte am Wanderparkplatz oberhalb von Heidenrod-Nauroth und gehe gegen den Uhrzeigersinn über die Bundesstraße auf dem WisperTrail bergab. Entlang eines Feldes wandere ich bis der WisperTrail nach links unten abbiegt. Der Weg schlängelt sich ein bisschen, bis man hinunter ins Herzbachtal hinab steigt.
Hier unten war ehemals ein großes Schieferabbaugebiet. Man läuft im Tal an einem Platz vorbei, an dem Schiefer aufgehäuft ist, weiter dem Weg nach unten folgend kommt man sogar an einem richtigen Schieferberg entlang. Hier befindet sich – oder besser befand sich in der Vergangenheit – die Grube Rosit. Der Schieferhaufen ist ein Zeitzeuge der Grube.
Von hier aus geht es sukzessive bergab dem Tal entlang, man folgt einem kleinen Bächlein, der romantisch vor sich hin plätschert. Im Laufe des Tals kommt man dann zwei kleinen Seen vorbei, es sieht fast so aus als ob hier eine Fischzucht ist, man darf allerdings nicht auf das Gelände.
An den Seen vorbei geht der Weg rechts ab in ein weiteres Tal, hier geht der Weg leicht bergauf. Man folgt dem Tal und dem Bachlauf und geht direkt auf der gegenüberliegenden Seite wieder das gesamte Tal nach unten. Mir kommt es so vor, als ob hier die Wegstrecke ein wenig gezogen wird, aber eine Abkürzung fällt hier sehr schwer, da die Wiesen im unteren Bereich eingezäunt sind. In der Mitte des Tals besteht dann allerdings die Möglichkeit, über den Bach und über die Talschlucht zu queren. Ich jedoch laufe den Weg weiter und halte mich an die Tour.
Der nach unten abfallende Waldweg verleitet mich zeitweise dazu, ins Joggen zu kommen, leider habe ich dafür nicht die richtigen Schuhe an. Meine Wanderschuhe sind dafür nicht so gut geeignet. Dennoch laufe ich bis zur Kreuzung gehe dann wieder langsam den Weg hinauf und im Tal von oben jogge ich wieder den Rest nach unten. Ich überquere den kleinen Bach an dem ich vorher parallel gelaufen bin, und gehe auf der anderen Seite des Tals den Weg in normalen schnellen Wanderschritten wieder hinauf.
Es geht nun links ab, etwas steiler den Berg hinauf, an einem Wasserhäuschen macht der Weg eine Nadelöhr-Kurve und geht auf dem Höhenzug wieder zurück, so dass man nach wenigen 100m oberhalb des schönen Tals in Richtung Ausgangspunkt zurück läuft d.h. Richtung Norden.
Nach wenigen 100m wird es plötzlich dunkel, ich komme in einen Tannenwald hinein der sehr dicht ist und die Sonnenstrahlen daher nicht mehr durchkommen. Es ist irgendwie so wie das Gefühl, wenn man mit einer Sonnenbrille durch einen Tunnel fährt. Ab hier geht der Waldweg nur durch Tannenwälder weiter. Der Weg ist schön weich und sehr angenehm zu gehen, ein bisschen spooky ist es aber schon. 🙂
Nach dem Tannenwald muss man aufpassen, denn es geht rechts ab auf einem steilen Steig nach oben. Hier führt der Weg weiter. Nach dem Steig kommt man am Friedhof auf einem Feld heraus und läuft südlich von Nauroth nach Osten weiter. Ein paar Meter weiter überquert man die Bundesstraße und geht an einem Ponyhof entlang, hier kommt man auf den Höhenzug wo wunderschöne Wiesenmit tollen Aussichten aufwarten. Die ist die sogenannte Naurother Schweiz. Saftige Wiesen und eine Weite, die toll anzusehen ist.
Der Weg läuft langsam aber sukzessive wieder in ein Tal hinunter, er ist gesäumt von Bienenstöcken, die hier bestimmt leckere Pollen für aromatischen Honig sammeln. An einer Hütte geht der Wispertrail nach links ab – hier muss man aufpassen, dass man nicht den Weg weiter ins Tal folgt, sondern den linken Weg, der durch eine Senke geht.
Noch immer habe ich das Gefühl ich laufe nur Berg ab, an einer Pferdekoppel geht es steil nach rechts unten, auch hier geht es steil ins Tal hinab. Einige Wanderer kommen mir mit Stöcken schnaufend entgegen, denn hier scheint der Aufstieg nicht ganz so einfach zu sein. Erneut stoße ich wieder auf ein Tal, das es scheinbar zu umrunden gilt. Ich gehe links ab das Tal hinauf, um nach einigen 100m das Tal zu überqueren und wieder das Tal hinab zu gehen. Ein wunderschönes grünes Tal unterhalb von Nauroth, dass sich perfekt für ein Picknick eignet. Mittlerweile ist die Sonne auch schön rausgekommen, von der Kühle des späten Vormittags ist nichts mehr zu spüren.
Am Ende des Tals geht ein Weg links steil den Berg hinauf. Ein Schild zeigt mir hier, dass man bereits die Hälfte des Weges geschafft hat. Der Steig ist schmal und führt steil an Schieferfelsformationen entlang. Aufgrund der Abstandsregel muss man hier ein wenig vorsichtig sein, denn der Steig ist sehr schmal.
Er führt oberhalb der Wälder entlang auf dem Bergkamm in Richtung Wispersee. Dort plane ich eine Pause einzulegen und Rast zu machen. Schließlich bin ich dann schon über die Hälfte des Weges gegangen und der Gedanke gemütlich am See zu sitzen und auf das Wasser zu schauen motiviert mich.
Nach dem steilen Abstieg geht es rechts die Betonstraße entlang, an deren Ende der Wispersee zu finden ist. Kurz vor dem Wispersee geht dann der Weg links ab. Ich verlasse den Trail und gehe zum See. Leider ist an diesem Sonntag so viel Spaziergänger-Betrieb, dass ein entspanntes Hinsetzen und Rasten fast nicht möglich ist. Ich entscheide mich dann doch dafür weiter zu gehen, genieße den Blick auf den See und gehe zu dem Wegpunkt zurück, wo der Wispertrail von der betonierten Strasse abbog.
Hier wurde an dem Tag der Weg gerade neu gemacht und es daher ein kleines bisschen rau zu begehen. Der Weg war matschig und nicht ganz eben. Er führte in ein super schönes Tal hinein. Leider kann ich den Namen des Tals nicht sagen, aber der Bach nennt sich Bach von Langschied. Auf dem Weg in den oberen Teil des Tals komme ich an Fischteichen vorbei.
Die Hitzewelle und der Borkenkäfer scheinen hier in diesem Tal auch Ihren Tribut gezollt zu haben, denn auch hier wurde massiv abgeholzt. Wie bereits bekannt, geht es erst in das Tal hinein, am Ende des Tales dann den Weg wieder zurück – so auch hier. Nur mit dem Unterschied, dass auf der Mitte des Tals, dann der Weg nach oben verläuft und ich auf den Berg hinauflaufe.
Nach den Kilometern zu urteilen bin ich nur noch 1km vom Ziel entfert und staune nicht schlecht, als sich rechts vom Wege ein Gebäude auftut und eine Gebäudekulisse. Die drei Betonsäulen sehen aus wie Silos mit einem Gebäude darunter, durch das man theoretisch durchlaufen könnte. Weiter oben steht ein Backsteinhaus mit zugemauerten Fenstern. Ich laufe den Weg ein wenig weiter und mein Blick schwingt nach links in den Wald, wo ich alte verrostete Metallaufhängung in sehe. Es handelt sich um ein Schwungrad und eine Lohre aus Metall. Hier scheint also die Grube zu sein, um die es sich bei dem Weg dreht.
So kurz vor dem Ende des Weges noch das Highlight denke ich mir und stapfe durch die Blätter nach unten, um das zerstörte Gebilde zu inspizieren. Nun dämmert es mir, dies ist die Grube Hoffnung, die hier ist. Oder zumindest was von Ihr übrig ist. Ich schaue mich vorsichtig um entscheide mich aber nicht in das Gebäude zu gehen, da mir nicht klar ist, ob dort noch offene Schächte sind, in die man ggf. fallen könnte. Daher schaue ich und mache Fotos.
Den Weg folgend laufe ich um die Rechtskurve herum und sehe den Eingang zur Grube. Natürlich ist der mittlerweile verschlossen und scheint als Ablageort zu dienen. Der Trail geht schön weiter durch Mischwälder auf einem breiten Wanderweg, sehr gemütlich und angenehm zu gehen. Fast unmerklich und kontinuierlich schlängelt sich der Weg nach oben. Ich merke, dass ich deutlich langsamer werde, wenn auch der Aufstieg mir keine großen Probleme bereitet.
Aber so langsam werden meine Beine ein wenig schwer. Schließlich hatte ich nun doch keine Pause gemacht und ich hatte irgendwie auch ein wenig Appetit. Von hier unten konnte ich schon erahnen, das s dies der letzte Berg ist, den es heute zu erklimmen galt. Der Weg ging gerade und steil den Berg hinaus, am Rande des Tannenwaldes. Ich bog links ab auch einem kleinen Weg und kam kurz darauf auf den Höhenzug, der in das zuvor bewanderte Tal mit dem Bach von Langenschied und dem Wispertal schaut. Hier ist eine Bank, die man – sofern sie frei ist – nutzen könnte um sich für die letzen Meter zu stärken.
Ab hier geht der Weg gerade Richtung Parkplatz, macht dann noch einmal eine Biegung bergab und dann wieder bergauf, als wollte man mich ärgern. Am Ende laufe ich dann am Waldrand entlang zum Parkplatz und bin nach 2:54 min und 15km wieder an meinem Ziel angekommen.
Ein schöner Rundweg mit einigen Herausforderungen und tollen Blicken, schönen Waldabschnitten, klasse Weiten in der Naurother Schweiz und eine gelungene Tour mit einem – wenn es leerer ist – tollen Rastplatz am See.
Viel Freude beim Nachwandern – hier findet Ihr die Tour und das Navigationsfile.