Single-Solo bei der Umrundung der Texelgruppe auf dem Meraner Höhenweg

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Mal wieder plante ich einen Klettersteigtour in Oberstdorf und wollte den 3ten Anlauf für den Mindelheimer Klettersteig wagen. Im Anschluss daran dann noch den Heilbronner Höhenweg anhängen und eine tolle Tour, die ich bereits in 2016 plante, wäre fertig  gewesen.
Doch – 2 Tage vor Start und Abfahrt checkte ich die Webcam der Mindelheimer Hütte und sah – weiss …. Es hatte geschneit. Das hiess, nix da Klettersteig und nix da alleine über den Heilbronner Höhenweg … Also alles storno und Alternative in der Sonne suchen … gesagt getan, der Meraner Höhenweg war gefunden.

Auf nach Südtirol, tolle Wanderwege, tolle Sonne, lecker Essen, Wein und zu der Jahreszeit auch lecker lokales Obst … Der Meraner Höhenweg umrundet die Texelgruppe mit Ihren Gipfeln, die teilweise 3.400m hoch in den Himmel ragen.

Der Weg wird in 3 Varianten empfohlen.
5, 6 und 7 Tage. Es gibt auch eine Trailrunning-Variante mit 4 Tagen. Nun, von Trailrunning war ich noch weit entfernt, daher dachte ich dass ich mir mal die 5 Tages Tour für ‚Bergfexel‘ vornehmen sollte. Was immer das Wort bedeutete wusste ich nicht, aber die Längen der Etappen wirkten auf mich ganz ok. 14, 16, 19, 24 und 24km. Gut, ok, ich plante mal mit 5 Etappen.

Die Planung ergab, dass ich den Zug nachts nahm, um um 13 Uhr auf dem Berg zu sein und dann noch die erste Etappe laufen zu können. Die zwei letzten Etappen sah ich als Herausforderung und dachte mir, das schaffe ich schon.
Dummerweise schaute ich mir erst im Zug, nachdem ich bereits alles gebucht hatte, die Höhenprofile an und staunte nicht schlecht … Carsten, was hast Du Dir da schon wieder vorgenommen, dachte ich bei mir und hoffte dass niemandem im Zug mein selbstkritischer Blick auffiel.

In Meran angekommen ging es gleich weiter mit dem Bus 221 in Richtung Dorf Tirol. in Dorf Tirol umsteigen in die 223 die als Zubringer zur Hochmuth-Seilbahn galt. Es funktionierte alles glatt und reibungslos, denn ich musste nirgends lange warten, auch die Seilbahn, die mich auf 1.455m bringen sollte fuhr in 5 Minute nach der Ankunft. Bingo

Oben angekommen startete ich meine Funktionsuhr am Gasthaus und sah direkt den Weg und die 24, die den Weg bezeichnete. Ich ging los und ab ging der Aufstieg über diverse Treppen. Die Aussicht war der Hammer. Ich blickte über Meran hinaus nach Bozen. Toll

Den Aufstieg musste ich etwas drosseln, denn in der Nacht hatte ich nicht gut geschlafen und es ging mächtig steil nach oben. Allerdings hatte ich schnell die Arbeitshöhe erreicht und der Steig schlängelte sich toll auf der Höhe am Tal entlang und bot regelmässig gigantisch schöne Ausblicke.

 

Die 1. Etappe Hochmuth nach Giggelberg

Hochmuth Giggelberg 6,5 davon Hochmuth Leiteralm 1 h, Leiteralm Hochganghaus 1,5 h, Hochganghaus Nassereith 2,5 h, Nassereith Gigglberg 1,5 h

Auf dem Weg war einiges los. Wobei von der Menge der Touristen war das teilweise echt eine Schnellstrasse. Durchschnittsalter 65-70 und alle mit klappernden Wanderstöcken rechts und links. Die ‚Jack Wolfskin-Fraktion‘ kam mir entgegen und wunderte sich sicherlich über meine Rucksack und meine Geschwindigkeit, mit der ich an Ihnen vorbeizischte. Aber ich musste vor Dunkelheit an dem Gasthof Giggelberg sein.

Der Steig schlängelte sich weiter am Berg entlang, bis ich nach einer kleinen Distanz die erste Hütte erreichte. Die Leiteralm. Weiter ging es nach oben auf einem toll angelegten Steinweg. Der Weg ging kontinuierlich bergauf und das über einen echt langen Zeitraum. Der Weg schlängelte sich den Berg hoch und hoch und hoch … Nach einem erneuten Stück Pfad mit Wurzeln kam ich an die Hochgang Hütte. Von hier aus ging es rechts ab und steil nach oben, auf einem alten Steinpfad. Der Meraner Höhenweg ist gar nicht zu verfehlen, letztendlich muss man einfach nur dem weiss/rotem Schild der 24 folgen. Manchmal auch ohne 24. Aber sehr viele Alternative bekommt man bei dem Steig letztendlich auch nicht, denn der Weg geht immer schön parallel zum Tal, weicht zwar auch einmal etwas zurück, kommt aber immer wieder parallel zum Etschtal.

Der Weg war abwechslungsreich und bot einige ordentliche Aufstiege, die mir schon etwas abverlangten. So langsam kam ich wieder ins alpine Wandern rein, wobei ich bei den Aufstiegen immer sehr langsam unterwegs war. Der Weg ging durch einen verträumten Wald und plötzlich stand ich vor einer Brücke, die es zu überschreiten galt. Die Spannbandbrücke. Vorbei an diversen Wasserfällen kam ich etwas abgehetzt an der nächsten Alm an.

Nach kurzer Pause ging ich weiter und überschritt ein hammermässiges Felsenfeld, das mit einem Felsenweg gepflastert war. Sowas hatte ich noch nicht gesehen. Toll. Trotz der erhöhten Geschwindigkeit bin ich lange nicht mehr so entspannt gewandert, denn jobtechnisch war alles eingespielt und ich hatte keine gravierenden Dinge, über die ich mir Gedanken machen musste, schööön. Nach dem Felsenfeld kam die nächste Alm, eine private Alm ohne Bewirtschaftung, aber super gelegen.

Weiter auf mittlerweile alpinen Steinigen Wegen zur Tablander Alm auf 1.789m. Hätte ich gewusst wie schön diese Alm ist, hätte ich dort einen Pause eingeplant, aber – ich hatte doch keine Zeit zu verlieren … Schade. Also weiter auf dem Steig und durch Felsen, Wälder und voran.

Plötzlich ging es wieder nach unten und die Nassreithütte kam auf und ich wusste, dass der erste Tag fast vorbei war. Das Tal war wunderschön, die Hütte lag direkt am Tosenden Bach. Der Aufstieg nach der Hütte führte mich an ein paar Murmeltieren vorbei, die mich neugierig anschauten und pfiffen. Ich kommunizierte durch Pfiffe auf deren Frequenz und es funktionierte tatsächlich, dass meine Pfiffe beantwortet wurden. Was immer die Drei mir sagten – ich habs leider nicht entziffern können.

Der letzte Anstieg war voll gemein, schon voll Freude auf das Ziel ging es steil in Serpentinen nach oben, bis nach ca.: 1 Std. der Weg aus dem Wald auf eine Wiese mündete und da war dann der Giggelberg vor mir. angekommen, Duschen, Bettenlager einnehmen, Essen und ab ins Bett…

2. Etappe Giggelberg nach Katharinaberg

Gigglberg Katharinaberg 6 h davon Giggelberg Hochfoch 1 h, Hochforch Pirch – Grub 2 h, Grub Gallmein – Innerforch – Lint 1 h, Lint Unterperflhof – Katharinaberg 2 h

Der zweite Tag startete früh, denn es war wiederrum einen Etappe mit einigen Herausforderungen. Die Etappe sollte bis zu Unvernatschthütte führen, in der ich ein Bettenlager reserviert hatte. Ein wunderschöner Tag, trocken und Sonne, also auf. Der Weg führte durch einige Bauernhöfe. Mitten durch. Das fühlte sich irgendwie komisch an, denn man watschelte ja durch das ‚Arbeitszimmer‘ der dort ansässigen Bauern. Trotzdem hoch interessant …

Ich lief entspannt, bis zu dem Teil, wo mich dann die 1.000 Treppenstufen aus dem Rhythmus brachten, denn hier fing dann mein linkes Knie an zu schmerzen. Diese Etappe war von Taleinschnitten und Rinnen geprägt.

Teils waren die Abschnitte mit Leitern, Stufen und Sicherungen versehen.  Die Tour war ebenfalls abwechslungsreich und es ging hoch und runter. Der Weg schlängelte sich ins Schnalstal und bietet einen grandiosen Blick. Nach dem massiven Abstieg ins Tal folgte der Aufstieg. Oben angekommen war ich wirklich froh dass ich es geschafft hatte.

Die erste Pause und die erste Buttermilch des Tages nahm ich auf dem Kirchhof ein. Von dessen Sonnenterrasse hat man einen grandiosen Blick über das Tal. Danach ging es ein wenig Strasse weiter.

Mittags kehrte ich im Lichterhof auf einen Salat ein, diese Zeit sollte man sich auch nehmen, denn der Ausblick, u.a. Auf das Schloss von Rheinhold Messner ist wirklich klasse.Gestärkt ging es weiter am Berg entlang,,ein angenehmer Weg mit ein paar kleinen Steigerungen und etwas abschüssigen Wegen.

 

Am Ender der Etappe ging es nochmal in einem Tal über ein Flüsschen und dann auf der anderen Seite nach Oben. Auf der Strasse war der Vernatschhof schon ausgeschildert, noch 30 min auf der Strasse und ich war dort, früh genug um mich noch gemütlich in die Sonne zu setzen und ein alkoholfreies Bier zu trinken.

Der Abend war lustig, eine nette Gruppe  getroffen und, weil es so voll war, haben wir draussen gegessen und sind erst später in die warme Stube gegangen. Übernachtet habe ich in einem Seitenraum der Scheune, nah am Stroh, lustig und gesund, nur nichts für Grasallergiker …

3. Etappe Katharinaberg bis zur Stettiner Hütte

Katharinaberg Stettiner Hütte 8,5 h davon Katharinaberg Vorderkaser 3,5 h, Vorderkaser Eishof 2 h, Eishof Eisjöchl – Stettiner Hütte 3 h

Der nächste Tag wurde früh begonnen, denn es standen 19 km an und ein Aufstieg der mit fast 1.700m ganz mächtig war. Also früh los, Kompressionsstrümpfe an, denn es war echt noch kalt. Ich folgte den Jungs vom gestrigen Abend erst auf der Teerstrasse ein paar 100m und überholte sie dann als es wieder auf den Steig ging.

Weiter geht es Richtung Pfossental, vorbei an der Alm Vorderkaser und weiter in Richtung Eishof. Wie weit das noch ist wusste ich nicht. Da die Gegend sich immer wieder änderte und die Wege immer neue interessante Richtungen einschlugen kam mir der Weg zwar lang, aber nicht langweilig vor. So vergass ich auch, wievielt Uhr es ist, vergass zu trinken, zu essen und lief einfach vor mich hin, versuchte auf Gelsen oder Wild zu achten, denn angeblich war auf dieser Etappe die Möglichkeit gegeben, dass man Rehe, Gelsen und Wildtiere sah. Die Route führte an Geröllfeldern oberhalb eines Bächleins entlang, bis ich gegen 10 Uhr in ein Dörfchen kam- es war aber nur die Alberto Jägerrast. Ein nettes Plätzchen um Rast zu machen, aber ich wollte weiter …

  

Von hier aus waren es dann noch fast 2 Stunden bis zum Eishof, angeblich. Also weiter dachte ich, dort kann ich dann Rast machen. Der Weg ging von hier langsam aber stetig bergauf und führte mich ins Tal hinein. Ein schöner Weg, der sich öffnete und das Tal mit den Gipfel lag vor mir. Nun war die Sonne da, es wurde angenehm warm. Zwischenzeitlich hatte ich Begleitung in Form von Sabine, die ebenfalls gestern auf der Hütte übernachtete und wir als erste zusammen in der Sonne sassen. Sie war ebenfalls allein unterwegs und so trotteten wir zusammen ins Tal Richtung Eishof.

Der Weg war enorm kurzweilig, ging an einigen kleinen Almen vorbei. An der Mittelkaser Alm (total süss und ein echter Geheimtipp – dort kann man auch übernachten … ) machten wir kurze Rast, ich trank eine Milch mit Himbeersirup zur Stärkung und die kurze Rast tat gut, denn ich war schon eine Weile auf den Beinen und die letzten stetig ansteigenden Meter waren schon ganz ordentlich. Nicht steil, aber durch die Stetigkeit merkte ich es schon in den Beinen. Der Weg ging weiter leicht bergauf und endete erst einmal am Eishof, wo Sabine und ich Rast machten um uns für den Aufstieg zu stärken.

 

Das war in der Tat auch gut so, denn der Aufstieg zog sich. Das Ziel, die Stettiner Hütte lag noch in weiter Ferne. Auch den Grat, über den wir gehen mussten war noch nicht zu sehen. Unsere Spekulationen, wo wir nun über den Grat gehen werden und wo der Weg nun eigentlich weitergeht, gingen allesamt nicht auf.

  

Der Weg, ein ehemaliger Militärweg ging stetig und steil bergauf. Es schlauchte mich enorm und ich merkte, dass ich einige Mal innehalten musste um wieder Meinen Puls in den Griff z bekommen. Irgendwie war ich froh meine Kompressionsstrümpfe anzuhaben, denn die Anstrengung war schon enorm und ich merkte, dass die Kompression meinen Füssen zusätzlichen Halt und Ausdauer gab. Wir wurden vom Wanderern überholt und es kamen und sogar MTB fahrer entgegen, was in dieser Umgebung fast schon todesmüde ist, denn trotz Fully muss man so dermassen konzentriert sein, damit man nicht über da Vorderrad absteigt.

 

Ich stapfte den Aufstieg so vor mich hin, bzw. besser hinter Sabine her, denn sie gab das Tempo vor und zog mich wirklich sehr gut mit sich. Das spornte mich an und brachte mich nach Ewigkeiten dann auch dazu über die diversen Windungen die letzen Meter zu Grat, dem Eisjöchl, geschafft zu haben. Ober erst mal die obligatorischen Bilder, und dann runter zur Hütte, denn es zog Nebel auf und das Wetter schlug schlagartig um. Bis gerade eben standen und liefen wir noch in der Sonne, nun kam vom anderen Tal der Nebel hoch. Die Bilder im Kasten und schlagartig wurde es kalt. Noch in kurzen Hosen, nun schnell in die lange Hose und ab in die Hütte zu Aufwärmen.

Auf der Hütte, die 2011 durch eine Lawine zerstört wurde, gab es Suppe und Tee. Das provisorisch eingerichtete Nachtlager war etwas speziell;-) Geschlafen wurde in Zelten oder im Bettenlager. Sabine und ich entschieden uns fürs Zelt, da wir Beide in den Bergen noch nicht im Zelt übernachtet hatten – Abenteuer! Bewaffnet mit 2 Isomatten und einem Salewa Schlafsack wurde es bei ca. 5-6 Grad im Zelt echt absolut warm. Ich packte meinen Schlafsack aus und nutze den warmen Schlafsack als Decke, denn mir

war es in dem ausgehändigten Schlafsack echt zu warm. Gut man muss dazu sagen, dass ich absolut sexy in langen Unterhosen und langem Merinooberteil schlief, daher war ich schon gut gegen die Kälte geschützt.

Geschlafen habe ich dennoch wenig, denn die Geräusche draussen und das Klappern der Zeltes waren schon ein wenig unheimlich. Erst recht wenn dann ein paar Steine am Berg fallen, weil Tiere unterwegs sind.

4. Etappe Stettiner Hütte bis Christl

Stettiner Hütte christl 7 h davon Stettiner Hütte Pfelders 3 h, Pfelders Innerhütt 1 h, Innerhütt Ulfas 1,5 h, Ulfas Christl 1,5 h

Nunja, morgens früh raus und frühstück …. Denn es ging heute 2.100hm hinab und das Wetter war alles andere als gut. Ab jetzt hiess es Regen ….

Daher Regenklamotten an und runter … Sabine und ich gingen wieder zusammen, denn das hatte am Vortag auch sehr gut funktioniert, daher tapsten wir zusammen weiter. Der Abstieg war nicht ohne, er war steig, steinig und wegen dem Regen super rutschig. Auf einigen Passagen merkte man, dass es sich um einen alten Militärweg handelte, denn der Weg war sehr gut präpariert und seitlich abgesichert.

Am ersten Ende des Abstieges angekommen war die Lazinser Alm. Hier wurden Kühe und Ziegen gezüchtet und von denen wurden wir natürlich auch ordentlich begutachtet, als wir triefendnass den Berg herunterstapften.

Dort machten wir Halt und tranken einen Tee und assen einen Apfelstrudel, bevor es dann weiter ins Tal ging. Wir passierten die Laziruisalm, auch eine super schöne noch alt und gut erhaltenen Alm, die sich auch mal zum Abendessen zu lohnen scheint.

Dann ging es in Serpentinen weiter runter, bis wir zur ersten Station ankamen. Dem Dörfchen Pfelders, in dem Sabine eigentlich ein Zimmer gebucht hatte. Doch nun waren wir schon so früh hier, dass sie sich entschied auch weiter zu gehen. Die heutige Etappe war mit 24km angegeben. Am Ende waren es lt. Suunto dann doch 32km. Also ging es weiter am Flüsschen entlang Richtung Tal. Der Regen hört irgendwann auf, aber durchgeweicht waren wir dennoch, denn von Aussen waren wir nass vom Regen, von innen, weil die Regenklamotten halt nicht atmungsaktiv sind, durch die Transpirationswärme. Wir überquerten eine Brücke an einer Felswand und wenig später wanderten wir ein einer Schlittenpiste entlang.

 

Ich kann mich daran erinnern, denn Sabine und ich hatten hier das Thema, das wir Zuvilisationsmenschen irgendwie die Gabe verloren haben uns auf unsere Instinkte und unseren Bauch zu hören und Dinge und Umstände immer nur noch mit dem Kopf zu beurteilen anstatt auf die natürliche Intuition zu hören. Wir hatten tolle und interessante Themen und echt tolle Gespräche! Nachdem wir einige Zeit gegangen waren machten wir in einem Hotel Rast und assen eine Suppe und einen Salat zur Stärkung.

Der Weg ging oberhalb von Moos im Passeier in Richtung. St. Leonard, wo oberhalb die Unterkunft wartete. Bei Christl trennten sich Sabines und meine Wege, denn sie hatte dort noch ein Zimmer bekommen, ich musste noch harte 30 min absteigen um zu. Moarhof zu gelangen, der leider nicht ganz so eindeutig ausgeschildert war. Der Weg dorthin war Halsbrecherisch, Bergab über nasse Steine. Ich lief schnell, denn ich wollte ankommen ,h hatte keine Lust mehr, Hunger, mir war nass, kalt und ich wollte duschen.

Dort angekommen war ich froh über ein echtes Bett und gutes selbst gemachtes Abendessen. Das Trocknen der Sachen passierte auf dem Balkon und im Zimmer, die Heizung funktionierte, die Dusche war heiss und das alkoholfreie Weizen schmeckte hammermässig gut. Diese Etappe hatte es echt in sich und hat ne menge Kraft gekostet. Nicht alleine durch die langen KM, die wir zurückgelegt hatten. Aber geschafft …

5. Etappe Christl bis Hochmuth

Christl Hochmuth 8 h davon Chriatl Magdfeld 2,75 , Magdfeld Vernuer 2 h, Vernuer Gfeis 0,75 h, Gfeis Longfall 1 h, Longfall Hochmuth 1,5 h

Am nächsten Morgen brachte mich die Hausherrin wieder hoch an den Höhenweg, denn den Aufstieg über die Teerstrasse musste ich mir nicht geben. Es regnete noch in Strömen und da ich nicht alleine startete, sondern ein netter Herr mit mir, fuhr sie uns rauf. Daher nahm ich den Service gerne an und startete die Etappe erneut bei strömendem Regen.

Nun war der Boden vom Vortag extrem aufgeweicht und ich stapfte in Matschtümpeln vorbei an Ziegenhängen, die sich zusammengekauert unter Bäumen Schutz suchten. Der Weg war schön, aber halt absolut matschig, nun kam – im Gegensatz zum Vortag wieder ein Steig zum Vorschein, nicht so viel Teerstrasse. Das war einerseits toll, aber durch die Nässe auch tückisch, denn ich musste verdammt aufpassen. Und heute war niemand mehr da, der im Falle einer Verletzung hätte helfen können.

Die heutige Etappe stieg stetig von Christl bis zum Kalbenbach ab. Die erste Rastmöglichkeit liess ich aus, denn angeblich gab es einen Geheimtipp, der Hofschänke Alpenland. Doch der war leider um 11 Uhr geschlossen und so wanderte ich weiter, bis ich im Gasthaus Brunner dann mich aufwärmen konnte und eine echt Südtiroler Spaghetti mit Tomatensauce und Beilagensalat essen konnte. Boah schmeckte die gut ! Auch der grosse Beilagensalat war ein Traum, frisch, knackig, lecker.

Nach dem Aufwärmen und Tausch des T-Shirts ging es  dann auf die Endetappe hoch runter, teilweise sehr schlecht ausgeschildert, je näher ich an den Zielpunkt, die Bergstation Hochmuth kam.

Bevor ich mich allerdings auf den Endspurt freuen konnte ging es noch über Stock und Stein durch einige Täler und auch an einigen traumhaften Wasserfällen vorbei. Die nächste Station, die ich machte war der Longfallhof im Spronsertal. Ein uriger Einkehrpunkt, wo ich mich noch mit einer Kraftbrühe und LammLeberKnödel stärkte, denn es ging jetzt fast 1,5 Stunden nur steil bergauf. Puh, hier brannten aber wieder meine Waden.

Als ich es nicht mehr für möglich hielt, dass ich oben ankomme ebnete sich der Weg und ich schritt leichten Fusses über einen flachen Steig, bis – eine Lichtung den Blick auf das entfernte Meran öffnete. Aber, gegen späten Nachmittag hab ich’s dann geschafft und war noch pünktlich zu einer der letzten Bahnen am Zielpunkt, überglücklich und groggy, denn der Regen hat mir echt den Rest gegeben und die Alleinmotivation war gar nicht so einfach. Auf der Endetappe dachte ich mindestens 10x dass ich mit einer Bergbahn abfahren werde und die Tour vorzeitig beende. DumM nur, dass ich an keiner Bergbahn vorbeikam 🙂

 

Fazit:

Ein toller abwechslungsreicher Höhenweg mit alpinen Etappen, der erste Teil absolut klasse, bis zur Stettiner Hütte. ab dort sehr viel Strasse, alternativ wieder zurück über den Milchsee anstatt den Höhenweg zu beenden …

Ich war jedoch froh, dass ich ihn absolviert habe und dadurch einen weiteren Haken auf meiner Bucketlist. Vielen Dank an Sabine, die mich eisern auf die Stetiger Hütte schleifte und mit der ich 2 tolle Wandertage verleben durfte – ich bin Dir dafür sehr dankbar.

Und zu allem Überfluss darf ich mich nun als Mitglied im Kreise der Bergfexel zählen, denn ich habe den Meraner Höhenweg innerhalb der vorgegebenen Etappen absolviert und das war schon ein bischen Überwindung … Für all jene die diese Tour auch machen wollen – ich würd’s genauso wieder machen 😉 Wie immer – wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt, meldet Euch bitte per Mail

Übrigens als Wanderführer empfehle ich den Conrad Stein, damit habe ich bereits auf dem E5 nur gute Erfahrungen gemacht !!!  Autor Werner Bart.

Zu kaufen natürlich im lokalen Buchgeschäft! Support your local Dealer, please.

 

Links …

Um die Navigationsdateien herunter laden bitte hier klicken: https://www.dropbox.com/s/uf3ehgai22y1i3v/Meraner%20H%C3%B6henweg%20CAB.zip?dl=0

Ansonsten findet Ihr wie gehabt meine Wanderungen hier:http://www.movescount.com/de/members/member930180-topftrommler

Die Videos findet Ihr auf meinem YouTube-Kanal hier: https://www.youtube.com/channel/UCwDRVJPHss9ZrMvFSzyN5Yg?view_as=subscriber

Tag 1: https://www.youtube.com/watch?v=33FdExKwOP

Tag 2: https://www.youtube.com/watch?v=XFZPQ9-_-JI

Tag 3: https://www.youtube.com/watch?v=xp0fhq_HPDU

Tag 4: https://www.youtube.com/watch?v=6XeLB76cTSE

Tag 5: https://www.youtube.com/watch?v=Yb4g8nbldt0

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2 Gedanken zu “Single-Solo bei der Umrundung der Texelgruppe auf dem Meraner Höhenweg

  1. Pingback: Abenteuer bei der Umrundung der Texelgruppe | topftrommler

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