Meine Reise nach Kambodscha und die Erfüllung eines Traumes – der Besuch von Angkor und seinen Wats.
Die Reise nach Asien war schnell geplant.
Flug nach Bangkok, Air Asia Weiterflug am nächsten Tag nach Siem Reap und schon war ich in Kambodscha.
Wir schreiben das Jahr 2013, es ist November, raus aus der Kälte in die Wärme. Es wird Zeit für Urlaub. Der letzte für 1 Jahr – aber das macht mir nichts. Ich möchte einfach nur noch raus – kann das Büro nicht mehr sehen, brauche Luftveränderung und definitiv Abenteuer.
Ein lange ersehnter Traum war nach Thailand, Vietnam und Bali eine Reise nach Kambodscha.
Neu und irgendwie mysteriös steht der Name Kambodscha für ein Land, welches mit einer heftigen Geschichte aufwartet. Ehemaliges Königreich der Khmer, welches zwischen Thailand und Vietnam liegt, im Norden von Laos umschlungen und mit der im Süden befindlichen Hauptstadt Phnom Penh. Der größte See ist der Tonle Sap, gleich neben Siem Reap.
Gesagt getan, ich flog nach Bangkok und checkte dort in ein Hotel ein, dass ich schon aus der Vergangenheit kannte. Es war im China Town, denn dort gab es die besten Restaurants, wo ich abends wunderbar essen konnte. Zudem war es ein schönes Boutique Hotel, in dem ich mich bis dato immer sehr wohl fühlte.
Die Reise startete schon sehr schön, da ich Maike und Barbara in Bangkok traf und wir alle zusammen einen Tag verbrachten. Ich kaufte mir noch ein paar gute Snickers, denn ich hatte nur Flip Flops dabei, und wir wollten abends auf den Lebua (State Tower) Tower, bekannt aus aus Hangover 2, gehen, um dort einen Cocktail zu trinken. Um dort allerdings hinauf zu kommen muss man als Mann geschlossene Schuhe tragen. Also kaufte ich ein paar weiße Romika-ähnliche Sneaker, und war mit meiner weißen Leinenhose und einem schwarzen Hemd sehr angemessen gekleidet.
Nach der Akklimatisierung ging es für mich morgens zum Flughafen zurück, denn mein Flug nach Siem Reap ging früh.
In Siem Reap angekommen ein TuckTuck – ganz entspannt in die Stadt, denn dort hatte ich ein Zimmer bereits gebucht und wollte den Tag direkt nutzen. Auch hier hatte ich ein Boutique Hotel gebucht, was sich als ganz richtige Wahl herausstellte. Es war im östlichen Teil von Siem Reap.
Einreise unproblematisch, denn ich hatte mitgedacht und ein Visa online gebucht. Prima, Priority-Einreise … An der Pension angekommen ein bisschen umsehen, organisieren für den nächsten Tag, denn es ging an Angkor.
Angkor, übersetzt Stadt ist eine Stadt, die im Zeitalter der Khmer das Zentrum des Khmerer Reiches darstellte.
Eine künstlich angelegte Stadt mit einer Vielzahl an Tempeln, der bekannteste Angkor Wat, bekannt mit seinen 5 Zinnen. Angkor geht zurück auf das 9. bis 15. Jahrhundert. Man sieht hier sagenhafte Baukunst, interessante Architektur, tolle Tempel und erfährt eine Spiritualität sondergleichen. Schon alleine deswegen bietet es sich an nach Angkor zu kommen.
Das Gelände von Angkor ist extrem groß, daher habe ich mir einen privaten Tuktuk Fahrer für 50 $ pro Tag organisiert, der vor jedem Tempel auf mich gewartet hat und mich zum nächsten Tempel weiter gefahren hat. Der Preis war verhandelt von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr, so dass ich den ganzen Tag Zeit hatte, ohne mich selbst unter Zeitdruck zu setzen.
Ich verbrachte viel Zeit in Angkor und wanderte mit einem thailändischen Rock bekleidet durch die Tempel, was mir die Lacher der chinesischen Reisegruppen einbrachte. Aber aus Bali hatte ich gelernt auch als Mann die Knie in Tempeln zu bedecken, dies machte ich hier also. Da ich als hellhäutiger mit wenigen Haaren sowieso auffiel, war das nur noch ein Tüpfelchen auf dem i. 🙂


Wenn man einmal Angkor aus dem All begutachtet, dann fällt einem dieses Bild auf: Angkor aus dem All
Krass oder? Die Stadt war toll, ich pilgerte durch so viele unterschiedliche Tempel, mal konnte ich nur oben rauf, mal innen rein. Mal gut erhalten, mal verfallen, toll ich liebe diesen Ort. Aufruf: Fahrt hin !!
Nun ein paar Bilder, die selbstsprechend sein sollen.
Hier ein Paar Tempelnamen, die Ihr definitiv gesehen haben solltet
- Angkor Wat
- Angkor Thom (hier wurde Tomb Raider gedreht)
- Mothertemple (30 min ausserhalb)
Nach Angkor fuhr ich im Nachbus nach Sihanoukville, um weiter auf die Insel Kaoh Rund (Roh Ring) meinen Urlaub zu verbringen. Die Fahrt mit dem Nachtbus war der blanke Horror, denn als Europäer ist man für die Liegesitze viel zu groß. Daher konnte ich auch die Nacht überhaupt nicht schlafen. Egal, schließlich hatte ich eine Trauminsel vor mir. Auf der Insel hatte ich einen einsamen Holz-Bungalow an einem einsamen Strand gebucht – abseits der Touristenzentren.
Das Ressort, wenn man es überhaupt so nennen möchte, heisst Pura Vita – Koh Rong
Aber wie sich herausstellte – hier war nichts. ein einzelnes Restaurant, was versuchte auf italienische Küche zu machen – ich bat um lokales Essen, landesspezifische Küche … 🙂 das funktionierte ein Glück auch. Jeden zweiten Tag lief ich zum Boots Anleger, um mir, da ich ja noch rauchte, frische Zigaretten zu kaufen, frische Getränke und natürlich noch ein kleines bisschen Obst. Der Weg zum Boots Anleger war sehr abenteuerlich, denn auf dieser Insel gab es insgesamt sieben unterschiedliche giftige Schlangen. Ich musste insgesamt 30 Minuten über kleine Pfade seitlich des Strandes gehen, wäre mir dort was passiert, wäre ich lange nicht gefunden worden. Daher Abenteuer pur auf einer einsamen Insel mit giftigen Reptilien.
Tolle entspannte Tage, wenig Gäste, Einsamkeit, Bücher lesen, Essen, Strandspaziergänge, Schlafen, am Strand sitzen, Schwimmen, Schauen, Nachdenken. TOLL.
Die Zeit verging schnell, aber ich bekam die Entspannung, die ich suchte. Eine tolle Insel, 2013 noch wie Robinson – bald bestimmt eine Bettenburg … mal abwarten.
Dann zurück nach Phnom Penh, wo ich mir die Ausmasse der Schreckensherrschaft der Roten Khmer ansah. Hier hatte ich erneut ein Boutique Hotel der moderneren Art in einem etwas besseren Stadtteil der Stadt gebucht. In diesem Urlaub hatte ich das Gefühl zog sich das Boutique Hotel quer durch den Urlaub. Es war ein sauberes großes und modern eingerichtetes Zimmer, auf dem Dach des Hotels war ein Infinity Pool, in dem man planschen und über die Stadt schauen konnte.
Stichwort: The Killing fields – hier erschaudert man genauso wie bei einem Besuch in einem Konzentrstionslager. Ich ging über die freien Flächen aussen, durch die entsprechenden Gebäude und hatte das Gefühl dass meine Stimmung immer trüber wurde. Trotz der netten Menschen um mich herum, das wunderschöne Wetter, war das Erlebte dort einfach nur erschaudernd.
Aber es ist nun mal ein Teil der Geschichte vom Phnom Penh. Da die Roten Khmer in dieser Zeit ein Großteil der Bevölkerung ermordeten, ist Kambodscha nun ein sehr junges Land, nach meiner Information ist das Durchschnittsalter bei unter 30.
Wenn man an den Nazionalsozialismus und dessen Grausamkeit in Deutschland denkt, so ist die Grausamkeit der Roten Khmer nicht minder und das sogar noch 30 Jahre nach der nazionalsozialistischen Schreckensherrschaft.
Zu meiner Überraschung befand sich die Freundin, später Frau, eines meiner besten Freunde auf ihrer Weltreise in Asien. An diesem Abend trafen wir uns und gingen zusammen mit ein paar Freunden, die sie auf ihrer Reise getroffen hat, im ausgeht Bezirk von Phnom Penh Sushi essen.
Was für ein wundervolles Land mit absolut freundlichen und hilfsbereiten Menschen.