Der Malerweg, einer der schönsten Wanderwege im Osten Deutschlands, wenn nicht gar der Schönste. So wurde es angepriesen und so folgte ich dem Ruf nach Pirna, östlich von Dresden. Morgens mit dem Zug direkt nach Dresden und mit der Bahn weiter nach Pirna. Umsteigen in den Bus nach Liebethal und auf zum Einstieg in den Malerweg.
Der Malerweg ist ein Rundweg von 125 km, den es regulär in 8 Etappen zu bewältigen gilt. Neben schönen Wanderungen über Felder und durch Felsklüfte bietet sich ein wunderbares Panorama der Elbe, die von hier nach Dresden fliesst. Ich bin gespannt, was mich in den folgenden 8 Tage erwartet.
Folgt mir auf einer kleinen Reise durch die Sächsische Schweiz von Pirna über den Malerweg zurück nach Pirna.
Der erste Tag
Sachen sind gepackt und der Rucksack wiegt schwer, bestimmt hab ich wieder einige Kilos zu viel dabei, die ich gar nicht brauche.
Gefühlt sind es ca.: 12-13 KG, denn eine Waage habe ich nicht und kann daher auch nicht das Realgewicht messen. Egal, es muss gehen und so schlimm wird es ja schliesslich nicht werden, der Reiseführer spricht von ein paar roten Etappen und ein paar schwarzen Etappen. Ach wird schon nicht so schlimm werden, schliesslich sind wir in der sächsischen Schweiz ja nicht im Hochgebirge … nein das sind wir nicht, aber ich werde noch lernen was es heisst auf einer 20KM schwarzen Etappe zu wandern … nur das wusste ich am ersten Tag noch nicht.
Voller Tatendrang ging es morgens um 06.00 Uhr zum Bahnhof, der Zug fuhr um 06.30 Uhr Richtung Dresden ab. Der Zug übersichtlich gefüllt (es war schliesslich Sonntag), bequemer Platz, Musik, eingeschlafen – alles prima. Kurz umsteigen in Dresden um die Mittagszeit, kleinen Happen Thaifood am Bahnhof gekauft und noch mal das Wetter checken. Die Voraussetzungen sehen ganz gut aus, wenn auch am heutigen Tag in Deutschland Unwetter tobten, die nun doch auch östlich von Dresden eintreffen. Der Himmel wolkenverhangen, teilweise dunkel. Im Nahverkehrszug nach Pirna dann erster Regen, Blitze und Donner – toll, denke ich und schaue auf das Regenradar. Tiefdunkle Wolken, mitten im Gewitter erreiche ich Pirna … jetzt laufen – skeptisch aber – nee besser nicht … ich entscheide mich nach Wehlen – dem ersten Übernachtungsstopp nach dem Einstieg in Liebethal auszusteigen und die erste Etappe zu streichen – toller Beginn, aber ‚Safty first‘ …
In Wehlen ausgestiegen, regnet es noch, der Himmel wolkenverhangen und schnurstracks geht es zum Hostel Schützenhaus / Kunsthaus am Malerweg, dann kommt das Unwetter auch hier an und entleert sich mächtig. Tja, wohl besser so, also lese ich mich in den Malerweg ein.
Für das Abendessen gehts erst mal runter ins Dorf. Ich entscheide mich nochmal über die Elbe überzusetzen, denn auf der anderen Seite ist der Ausblick schöner und es waren einige schöne Restaurants dort. Die Entscheidung fällt für das Gasthaus Bauernhäusl Bewertung auf Tripadvisor.
Beim Blick in die Speisekarte traute ich meinen Augen nicht, denn hier gab es sächsischen Sauerbraten und sogar Rinderzunge mit Spargel. Ich entschied mich für die Zunge, denn die bekommt man zuhause nirgendwo mehr, dabei ist es eine Spezialität und ganz tolles Fleisch … Und – um das vorwegzunehmen – diese Entscheidung war richtig 🙂 Das Essen war toll. Übernachtet habe ich im Schützenhaus / Kunsthaus am Malerweg, was als Low-Budget Hostel geeignet ist, aber ich würde zukünftig dann doch ein paar Euro mehr bezahlen um ein Pensionszimmer zu bekommen – mit guten Matratzen und etwas mehr Komfort.
Blick auf Wehlen von der Terrasse des Restaurants Bauernhäusl
Der zweite Tag
startet mit tollem Sonnenschein der heutige Weg geht von Wehlen hinauf zur Bastei, dann weder hinunter nach Rathen, wieder in den Wald zum Amselsee, zum Amselfall, über die sogenannten Schwedenlöcher weiter nach Hohnstein.
Dieser Weg ist einfach genial, denn er beinhaltet alles, was der Wanderer wünscht. Einen steilen Aufstieg auf weichem Untergrund hinauf zur Basteibrücke. Dort hat man einen traumhaften Ausblick und ich konnte mich von dem Blick nicht wirklich lösen. Einfach genial. Seitlich der Basteibrücke finde sich noch die Überbleibsel einer Burg. Auch empfehlenswert diese Runde zu gehen, über Metallbrücken sieht man, wie früher dort gehaust wurde. Auch von hier ist der Ausblick atemberaubend.
Hier ist nun der Tourismus vollkommen angekommen und die Bustouristen schlängeln sich über die Basteibrücke und ein ruhiges Fotomotiv ist hier nahezu nicht möglich. Daher gehts bergab nach Niederrathen, um über einen Waldweg entlang des Amelsgrundes zum Amselsee
zu gehen. Hier eine kurze Rast und weiter zu den Schwedenlöchern, die links vom Weg ausgeschildert abgehen. Die Schwedenlöcher sind nett, nichts Riesiges, aber der Aufstieg lohnt, die ersten Treppen – und es werden nicht die letzen sein …
Wieder abgestiegen zum Weg gehts weiter zum Amselfall, den man für 30 Cent mit einem mehr an Wasser betrachten kann. Dann weiter nach oben durch Rathewalde über die Felder und an der Strasse entlang zurück nach unten ins Tal. Eine tolle Strecke. Plötzlich steht man auf einem Felsen, dem Hockstein und blickt gegenüber im Tal auf das Ziel, die Burg Hohenstein, in der ich auch ein Hostelzimmer gebucht habe.
Wer nun denkt, dass das so einfach ist dort rüberzusetzen … no way… erst einmal geht es auf dünnen Sprossenleitern aus Metall durch den Felsen nach untern, gefolgt von jeder Menge Stufen … das Unwort des Malerweges lautet Treppen … Aber ein tolles Bauch-Beine-Po Training …
Im Tal angekommen geht es gegenüber über ein kleines Brückchen hinauf in ein verträumtes Tal, bis man an einer Kreuzung die zweite Etappe abgeschlossen hat. Noch ca. 15min weiter nach Hohnstein hinein und einchecken. Das Hostel ist sauber und günstig, eine wahre Wanderunterkunft Bewertung des Hostels hier
Gegessen habe ich unten im Dorf im Weissen Hirsch. Das Essen ist ok, ich empfehle aber (nach Infos anderer Wanderer) das Restaurant ‚die Aussicht‘ etwas weiter oberhalb des Dorfes.
Der dritte Tag
Frühstück auf der Burg, dann ab hinunter zur besagten Wegkreuzung, wo ich den Malerweg wieder aufnehme. Es geht eine Weile auf angenehmem Waldboden an den Sandsteinfelsen vorbei, an denen auch geklettert werden darf. Die Kletterzusteige sind gut gekennzeichnet, was auch für den Malerweg gilt. Ab und an – soviel sei vorweggenommen – ist die Malerwegbeschilderung nicht ausreichend oder die Schilder so schlecht einsehbar, dass wenn ich keine Navigationsuhr mitgehabt hätte, ich definitiv falsch gelaufen wäre.
Hier müssen die einzelnen Etappen noch einmal abgelaufen werden und die Beschilderung (vielleicht wie auf dem Rheinsteig) verbessert werden.Nun den, der dritte Tag geht von Hohnstein über Altendorf zur Ostrauer Mühle, an der ich ein Zimmer in der Pension des Campingplatzes gebucht habe. Der Weg ist sehr schön zu gehen und führt zum Aussichtspunkt Brand, wo man einen tollen Blick über das Polenztal hat.
Ein Stop und eine Tchechische Suppe (Soljanka) und weiter geht es auf dem Pfad erst Treppen hinunter, an der Strasse etwas entlang und dann Treppen hoch nach Waitzdorf und dann auf dem Weg parallel zur Bahnschiene ab Kohlmühle, wo noch ein alter VEB langsam vor sich hinverfällt weiter auf einer nie endenden Steigung nach Altendorf. Altendorf liegt auf der Höhe, daher raste ich hier erst einmal, denn meine Beine Brennen vom Anstieg. Ab hier heisst es ein kurzer 30 min Weg zur Ostrauer Mühle, der sich leider auch ein wenig zieht, mit Serpentinen ins Tal. Am Fluss entlang und schon erscheint der Campingplatz.
Die Zimmer sind sauber, einfach aber alles prima. Sehr überrascht hat mich das Restaurant, welches ich an dem Abend auswählte, es gibt nebenbei auch keine Alternative – ein Glück.
Die Flößerstube Bewertung hier nur soviel – Hammer, lecker, freundlich, klasse !
Der viertel Tag
Nach einem tollen Frühstück in der Flößerstube geht es bergauf in den Wald hinein. Diese Etappe wird es in sich haben, denn es wird hier ein Aufstieg zu den Schrammsteinen geben, der seht steil und durch Eisenleitern nur so gespickt ist. Diese Etappe führt von der Ostrauer Mühle über die Schrammsteine bis zum Lichtenhainer Wasserfall, wobei ich die Tour verlängert habe bis zu zur Neumannmühle, denn dort war dann die Übernachtung geplant. Auf dem Weg bergauf ging ich auf schönen Pfaden am Falkenstein vorbei, bis am Hohen Torstein die Abzweigung zum Aussichtspunkt auf die Schrammsteinen anstand, hier wurde es eng und steil. Der Aussichtspunkt war grandios aber leider auch völlig überlaufen, so dass man den Ausblick nicht richtig geniessen konnte, aber es war toll. Ich bin dann wieder runter, aber nicht ganz runter zur Abzweigung, sondern haben den Trail direkt auf dem Kamm gewählt und bin über Treppen, Leitern auf dem Kamm entlang gelaufen und dieser Weg war einfach nur genial, klasse und hochgebirgstauglich.
Teilweise fragte ich mich, warum ich nicht vielleicht mein Klettersteigset eingepackt habe und hier mit Helm laufe. Gigantisch aber auch sehr voll an diesem sonnigen Tag. Es ging am Rauschenstein vorbei immer wieder über tolle Pfade und kleine Steileinlagen bis hin zu den Affensteinen,. Auf dem grossen Dom war ein wunderbarer Ausblick, hier rastete ich und umrundete nach einem steilen Abstieg die Affensteine an deren Fuss. dieser Weg war so abwechslungsreich und einmalig, der Tag war einfach nur toll. Bei einer Rast hinter einem Stapel mit Baumstämmen erblickte ich plötzlich ein Reh, was mir in die Augen schaute und als ich mich bewegte dann in den Wald verschwand.
Weiter nach unten kam ich dann am Lichtenhainer Wasserfall an, der alle 30min mit einem klassichen Lied (Einwanderungshymne von Boxlegende Maske) plötzlich ordentlich Wasser bekam. Eine Touristenattraktion, gerade für jene, die mit der Bimmelbahn von Bad Schandau hinauffahren und dort rasten. Ich machte Pause und ging weiter Richtung Kuhstall immer wieder Bergauf – da waren sie …. die Höhenmeter, die meine Beine brennen liessen.
Es war nun schon recht später Nachmittag, so dass langsam die Sonne schwand. Am Kuhstall und an dem Gasthaus angekommen liess ich den Rucksack an einem Stein liegen und kletterte durch den engen Schacht auf das obere Teil des Kuhstalls um den Ausblick zu geniessen. Der Kuhstall selbst ist auch genial, ein Höhlendurchbruch, den ich so bisher noch nicht gesehen habe. Klasse. Dann ging es wieder in einem kleinen engen Abstieg nach unten Richtung Felsenmühle und an der Kirnitsch entlang zur Felsenmühle wo es dann endlich Abendessen gab, sehr zu empfehlen.
Eine tolle Unterkunft, zwar als Bettenlager, aber sehr moderne sanitäre Anlagen und die Lager breit genug. Das Essen sehr lecker und angemessen gepreist. Sehr zu empfehlen zur Übernachtung auf dem Malerweg oder einfach nur zur Einkehr.
Der fünfte Tag
Frühstück in gewohnter guter Art und ausreichend für mich. Heute ging es auf die schwarze Etappe, von der ich gestern schon den Teil Lichtenhainer Wasserfall zur Neumannmühle gelaufen bin, aber heute sollte es noch heftiger werden. Die Eindrücke von gestern waren bestimmt nicht toppbar, aber erst mal los … steil ging es wieder hinauf, es mussten Höhenmeter gemacht werden, denn die Mühle war ja nicht sehr hoch.
Es ging hinauf zum Arnstein, Hier sollte eine Burg sein, doch auf dem Weg dorthin wurde mir gesagt dass sich der Weg nicht lohnen würde und so bin ich dann umgekehrt. Also weiter, noch den kleinen Kuhstall mitgenommen, die Kleinsteinhöhle, Sturmbauers Eck. Herum um das kleine Pohlshorn und das grosse Pohlshornzum Teichstein. Die Tour war bisher noch fein und nicht wirklich schwarz. Es ging einige Steigungen hoch, so dass ich langsam machte, denn das schlauchte nach den Etappen der letzen Tage schon. beim Zeughaus angekommen eine kleine Stärkung und den Tipp aufgegriffen, doch auch zum hinteren Rauberschloss zu gehen.
Gesagt getan, es ging dorthin und das war auch gut so, denn der Ausblick von dort war toll und die Kletterpartie um auf das Dach zu kommen sehr abenteuerlich. Einige kamen auf halben Weg runter, den die Stiegen waren in einem ca.: 50 cm breiten Spalt im Feld auf Metallsiegen die gerade einen Fuss fassten, darunter ging es zwischen 5 und 10 Meter runter … nichts für sanfte Gemüter … Oben angekommen ein genialer Rundblick in der Ferne die Schrammsteine und hier war nicht die Menge an Wanderern wie an den anderen Plätzen. Also ein kleiner Geheimtipp …
Nach dem Abstieg wieder am Zeughaus vorbei und direkt weiter um die Tour in Schmilka zu beenden. Doch dazwischen lag noch der große Winterberg. Warum der Berg zusätzlich noch grosser Winterberg hiess fand ich bei ewig langen steilen und kräftezehrenden Aufstieg heraus. Die Beine brannten und ich merkte wie ich immer langsamer wurde. Kaum wurde es flacher hoffe ich die Steigung geschafft zu haben, doch kurz drauf ging es dann doch wieder hoch. Das war also die schwarze Route … na danke auch …
Auf dem Großen Winterberg angekommen bestieg ich noch den Aussichtsturm, aber das hätte ich mir auch sparen können. Generell war der Winterberg nicht wirklich toll, ein Getränk auf der durch Fliegen übersäten Terrasse und schnell weiter. Jetzt gehts ja nur noch runter, nur noch weniger als 2 KM nach Schmilka und dann duschen – prima.
Falsch … denn der Abstieg war zwar weniger als 2 KM, doch es waren … genau richtig Treppen und das ging nach diesem Tag so mächtig auf die Knie, dass mir zeitweise die Tränen in den Augen standen, denn es zog sich hon aus Treppen und Wandereinlagen die kräftig auf die Knie gingen.
Die ersten Häuser, angekommen, prima. Schmilka war da. Angekommen. Die Unterkunft herausgefunden, Angekommen im Bergfriede in Schmilka war die Berghütte gebucht. Ich rate von der Unterkunft ab, sie ist eigentlich eine Gartenlaube mit Schrank und einem Doppelbett. Ein Glück war ein Westpennest in der Gartenlaube, so dass ich mich geweigert habe darin zu schlafen. Unverzüglich habe ich eine echte Berghütte auf einem Fesen über der Elbe bekommen, wo das Schlafen toll war.
Abends dann in der Brauerei essen, war ok, hat mich nicht überzeugt, generell fehlt in Schmilka ein oder ein weiteres Restaurant.
Nach dem Essen noch schnell an die Grenze, Selfie am tschechischen Grenzschild und ab in die Heia, genug gelaufen für heute. Dafür musste der Wander-Weisswein dran glauben. Ein 200ml Weinfläschchen aus Plastik mit französischem Weisswein und im Deckel gleichzeitig der Becher – Coole Konstruktion. Diese beschäftigte mich die nächsten Tage auf dem weiteren Weg.
Der sechste Tag
Frühstück erfolgte in der Pension Bergfriede und war prima und empfehlenswert. Dann ging es mit der Fähre über die Elbe und danach – genau Treppen nach oben gefühlte 351 Höhenmeter Treppen um auf die Anhöhe von Schöna zu kommen, von dort aus zum Wolfsberg, wo ein tolles Panorama zu sehen war.
Hier ass ich die klassische Terrine aus Würzfleisch. Gut gegessen, muss ich aber nicht mehr … hat mich nicht überzeugt. Nach 1/2 Liter Johannisbeerschorle weiter auf dem Trail durch Reinhardtsdorf, wo eine wunderschöne Bauernbarock-Kirche steht, diese sollte man definitiv nicht verpassen. Sie ist über 500 Jahre alt und gilt als schönste Kirche in der sächsischen Schweiz. Kerze für meine verstorbene Omsi und meinen verstorbenen Dad angezündet und weiter. Weiter auf dem Höhenweg sehr angenehm Richtung Krippen. Kurze rast bei der Liethenmühle, die ich als Mittagsrast dringend empfehle, denn das Essen sah toll aus, diummerweise hatte ich ja schon das Würzfleisch …
Weiter ging es Richtung Papststein (451m), der zu bezwingen galt. Die Steigung war nicht ohne es ging schnurstracks bergauf und oben angekommen sah man toll über die Ebene, auch hier eine Rast und über den Grat weiter, bis es steil wieder bergab ging. Auf dem Papststein ist auch eine Restauration, auch dort – nix Convenience, sondern richtig tolles Essen – Respekt. Sah sehr gut aus und lud zum Essen ein, aber ich wollte Abend in Gohrisch essen gehen.
Unten im Tal angekommen ging es gleich wieder die gleiche Steigung auf den Gohrisch (440m) hinauf. Ah ja, da kommen auch hier die Höhenmeter her … nach dem Gohrisch dann sanft ins Tal, bis ich in Gohrisch ankam und dort im Annas Hof mein Zimmer bezog. Angekommen im Annas Hof war nun auch wirklich die Luft raus.
Anna Hof empfielt sich sowohl für die Unterkunft, als auch fürs Essen Bewertung siehe hier
Der siebte Tag
Er startete mit einem sehr guten Frühstück, auf Wunsch sogar mit einem Glas Sekt … nett 🙂 Heute sollte es nach Königstein gehen und dann noch weiter nach Weissig.
Königstein als Highlight des Tages war das Etappenziel für den Mittag. Erst einmal durch Felder und durch Wälder Richtung Pfaffenstein (435m) Dort hinaufgeklettert und den schönen Ausblick genossen. So langsam war ich wirklich verwöhnt, denn jeden Tag gab es tolle Fernblicke und einzigartige Felsformationen… Vom Pfaffenstein ging es wieder ins Tal und dann eine kleine Steigung auf den Quirl (350m) hinauf. Von dort aus in einer langgezogenen Kurve ging es Richtung Festung bei Königstein. Im Örtchen, in das ich an einem Kanal hinunterging machte ich Pause und habe 2x den Anschluss verpasst, da der Weg nicht gut ausgeschildert war. Also auf zur Festung, ich war fast verlockt die Pendeltram aus dem Örtchen zu nehmen – aber nix da laufen …
Schon leicht ausgepowert dachte ich nicht, dass ich es auf die Festung schaffe, denn der Höhenunterschied war noch immens. Aber am Fusse der Festung angekommen sah ich dass ein Fahrstuhl zum Eingang der Festung hinaufging. Prima. Genommen und hoch. Dann die Festung einmal kompett umrundet, die Aussicht genossen und diverse Lagergebäude angesehen. Die Festung ist wirklich toll, das Geld (Eintritt) hat sich gelohnt.
Aber – hier war ja noch nicht Ende, es ging weiter nach Weissig. Auf dem Weg ging es einmal einen echten kleinen Umweg unterhalb der Festung und dann ins Tal Richtung Thümsdorf. Kennt man nicht, sollte man sich aber merken. Denn hier ist eine wunderschöne, mit Liebe geführte Chocolaterie, auf dessen Sommerterrasse ich einen Kindheitstraum nach Jahren wieder essen dufte. Einen kalten Hund – ein Schokoladenkuchen mit Keksen. Also rein vegetarisch und soooo lecker!
Schön auf dem Höhenzug über der Elbe lief ich Richtung Rathen und kam in Weissig an. Hier verliess ich den Malerweg um direkt zur Unterkunft zu kommen, denn die LaasenPerle war unterhalb des Laaser Hofs, einem etwas feinerem Hotel im Nirgendwo, aber mit Blick auf die Basteibrücke, denn ich war wieder soweit zurückgelaufen, dass ich nun direkt auf der anderen Elbseite war. Das Zimmer war ok, kein Luxus, das Essen war gut, das am darauffolgenden Tag servierte Frühstück war auch fein. Also eine Empfehlung für Wanderer, aber – ihr macht einen Umweg.
Der achte und letzte Tag
startete mit der Rückkehr auf den Malerweg über die Route 14, die von Rathen zum Malerweg führt. Beim Rauenstein (304m) kamen die Wege wieder zusammen, auch wenn ich das überhaupt nicht merkte. Der letzte tag war etwas chaotisch, denn die Route auf meiner Uhr funktionierte nicht und die reine Navigation über Beschilderung war gefährlich, aber auf dieser Etappe war sie gut ausgeführt. Die anderen Etappen hatten immer nur an markanten Kreuzungen die Info auf dem Malerweg zu sein. Das war in meinen Augen auf dem Rheinsteig besser, denn wenn man hier eine zeit über einen Weg ohne Abzweigung läuft wurde man durch ein regelmässig angebrachtes Symbol an Bäumen auch daran erinnert, dass man auf dem Rheinsteig ist.
Nun zurück zum Weg. Die letzte Etappe wurde als schwarze Etappe ausgewiesen und ich weiss nicht wirklich warum. Zwar startet die Etappe mit einer Gratwanderung über den Rauenstein wo man tollen Ausblick auf die Basteibrücke auf der anderen Seite erhält, aber ab diesem Punk geht es erst runter nach Wehlen (die Seite auf der die Bahn fährt) und dann hoch weg von der Elbe steil bergauf nach Naundorf. Von dort aus geht ein sehr angenehm zu laufender Weg immer parallel zur Elbe mit wenig Schwierigkeiten. Ein schöner Höhenpfad, der in Vogelsang durch – klar Treppen – den Höhenunterschied zur Elbe ausgleicht. Ab hier läuft man schön auf der Höhe der Elbe. Hier ist das Elbtal sehr eng und man sieht diverse Hinweise, wo hier die Flut in den vorherigen Jahren zugeschlagen hat. Aber ein echt tolles und schönes Tal, ruhig, da keine Strasse direkt im Tal läuft und nur auf einer Seite die Zugtrasse verläuft. Idyllisch.
Dann der erste Wegweiser Pirna und weil es ja Spass macht geht’s wieder hoch um über die Altstadt von oben nach Pirna reinlaufen zu können – mit diversen Treppen. Aber die Tour ist gut ausgeschildert und man kommt auch wirklich schön in den Ortskern rein. Wahrscheinlich spart man 1.000m wenn man einfach an der Elbe entlang läuft, aber das wäre ja kein Spass 😉
An der Touristeninformation und dem Marktplatz endet der Malerweg und ich bin überglücklich – diesen wirklich tollen Wanderweg gelaufen zu sein. Zugegebenermassen besticht die nördlich der Elbe liegende Landschaft. Aber auch der Weg, der südlich der Elbe entlangläuft ist wirklich nicht u vernachlässigen … Für mich ein sehr sehr schöner Rundwanderweg, der zwar künstlich angelegt wurde aber einen echten Reiz hat. Auch am Anspruch wurde hier nicht gespart.
Aber – ich habe auch Hundebesitzer auf der Tour gesehen, die Ihren Fiffy über die Leitern trugen.

Malerweg 2017 Sächsische Schweiz
Leute, dafür sind einige Teile des Malerwegs nun echt nicht geeignet, der Wanderweg hat auf der 3ten und 4ten Etappe viel zu viele Leitern und Treppen – das ich definitiv nicht gut für Hunde – schon gar nicht für kurzbeinige Sofafiffies.
Wer mit seinem Vierbeiner den Malerweg gehen möchte, dem empfehle ich folgenden Wanderführer: www.bergwandern-mit-hund.de/shop
Als Fazit:
Bitte Beschilderung verbessern, besser ersichtlich machen und regelmässiger (auch auf dem Weg) machen. Der Werg hat tolle Aussichten, tolle angenehm zu gehende Wege und Trails sowie abenteuerliche Leitern und Steige. Ein hochalpines Gefühl kann man hier erleben, gute Übernachtungsmöglichkeiten, sehr gute Gastronomie – auch auf den Berggipfeln. Ausblicke und Felsformationen, die ich in Sachsen so überhaupt nicht erwartet hätte – ein wunderschönes Fleckchen Deutschlands. Besucht es bitte um die Region am Leben zu halten … es lohnt sich wirklich.

Malerweg 2017 Sächsische Schweiz
PS: Den Malerweg bin ich (obwohl ich in der Ich-Form geschrieben habe) nicht alleine gegangen. Begleitet hat mich Nadine, die Schwester eines sehr engen Freundes.
Zudem habe ich auf dem Malerweg sehr nette Menschen kennengelernt, über die ich hier ausnahmsweise nicht berichtet habe. Hier sind einerseits Chris Müller, der in der Pfalz wandert und auch einen Blog betreibt: https://www.kruemelhuepfer.de
Ein Pärchen aus Niedersachsen, die den Malerweg mit Hund gegangen sind. Ein Freundespaar, die aus Hamburg angereist waren, einer von Ihnen war bereits 70 und hat meinen vollen Respekt, diesen Weg, wenn auch ohne Gepäck, gewandert zu sein. Einen Tag begleiteten mich 2 jungen Damen aus Braunschweig. Schöne Begegnungen, die dieser Weg mit sich brachte …
Es tut mir übrigens leid, mir zerreißt es leider ständig das Layout mit der Menge an Bildern und ich habe noch nicht herausgefunden, woran es liegt. Ich arbeite aber bereits an einer Alternative …
Weitere Informationen zum Malerweg:
Kompass ‚Malerweg‘ Reiseführer mit Wanderkarte
und GPS Tracks – hier online – but pls support your local bookstore
Es gibt auch geführte Reisen, wo das Gepäck weitergesendet wird, oder man an einem Ort übernachtet und abgeholt wird. Dies alles auf den Seiten, die ich oben angegeben habe.
Die GPS Tracks (meine persönlichen) findet Ihr hier: https://www.dropbox.com/sh/oz0d08rp5w1fdz5/AACgxG__Z4xc8p2nSO9vaxxca?dl=0
Hallo Carsten,
schöner Bericht!
Eine Frage: wo hast du die Information her, dass die 8. Malerwegetappe eine schwarze Route ist?
VG
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Hallo Yvonne, diese Information stammt aus dem Malerweg Wanderführer von Conrad Stein.
Ich hoffe ich habe hier keine falsche Informationen eingetragen. Sollte das der Fall sein bitte ich um kurze Info dann ändere ich es ab. Viele Grüße Carsten
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