
Küstenwanderung Caniçal über Pico Castanho zu Boca do Risco
Nachdem ich wieder in Funchal angekommen bin, und dieses Mal in einem etwas besseren Hotel, da View Bailar abgestiegen bin, plane ich meine nächsten Routen.
Heute soll der nordische Küstenweg dran sein, der von Caniçal nach Porto da Cruz führt. Hier geht es in einem Tal nach oben, bis man an die Nordküste stößt. Und von dort geht es dann nach Westen auf den Küstenweg an verschiedenen Aussichtspunkten nach Porto da Cruz. Beim stöbern der bestehenden Routen und Wanderwege. Allerdings schmeiße ich meinen Plan um und entscheide mich, mein Mietwagen in Caniçal bei einem Bergwerk ab zu stellen.
Von hier aus nehme ich ein gepflasterten Weg, den ich bei der Planung nicht als steil angesehen habe, über den Pico Castaño bis an den Nordküste zum Küstenweg.
Wagen geparkt oberhalb des Zementwerkes von Caniçal. Hier ist eine gesicherte Parkbucht unterhalb der Levada de Caniçal, mit einem Weg, der steil nach oben führt. Hier stelle ich meinen kleinen weissen Citroen C3 ab und laufe den steilen Weg hinauf. Den Parkplatz verlinke ich einmal hier.
Eigentlich war ja geplant über den Bergrücken auf die andere Seite zu wandern. Doch nun habe ich das Gefühl, dass meine Tour, die ich mit meinem Garmin Tool erstellt habe wieder mal ein Reinfall war, denn ich gehe eine Steigung von 26% oder mehr hinauf, keuche und puste. Die Waldarbeiter, die an der Strasse Bäume kleinschneiden, lachen und motivieren mich weiter zu gehen … aber sie sind alle wieder freundlich. Ich liebe diese Insel und die Menschen.
An der Abzweigung, wo meine Abzweigung eigentlich nach unten gehen sollte, nutze ich die Treppen nach oben auf dem Trail-Run Kurs. Jetzt erst recht denke ich mir und gehe die Treppen hinauf. Nun habe ich mich spontan für den Gratweg über den Pico Castanho. Es geht unsagbar steil nach oben und oda die Sonne ordentlich auf mein frisch rasiertes Haupt strahlt, muss ich immer wieder Pause machen, damit mein Gehirn nicht überhitzt. Dann der erste Glücksmoment – ein Bergzeichen für den Gipfel… leider nur der erste … es soll noch einer höher kommen – auf dem eigentlichen Gipfel … ich muss kraxeln und an Felsen hochklettern, dann wieder durch Farne wandern. Ich habe ein wenig Respekt vor Zecken, denn ich habe mich heute morgen nicht mit Zeckenschutz eingesprüht. Dumm, aber leider vergessen.
Zuerst dachte ich, meine Planung sei etwas Murks und irgendwas stimmt mit den Höhenmeter nicht, als ich allerdings den steilen Weg nach oben gehe, wird mir klar, dass ich mich mit den Höhenmesser mächtig vertan habe. Nichtsdestotrotz setze ich meinen Weg nach oben fort, und bekomme Zuversicht, denn an den Treppen, die nach oben auf den Pico Castanho (589m) gehen, sind tatsächlich als ein Trailrunningkurs ausgewiesen.
Diesen wandere ich nun hoch. Über verschiedene Gipfel immer höher geht es auf den Pico Castanho mit 589 m über NN.
Jaja, wird schon schief gehen … also weiter, dann endlich der Gipfelpunkt auf 589m, von hier aus geht es teilweise steil, teilweise moderat nach unten, bis ich eine Abzweigung nach links gen Westen auf dem Küstenweg nehme. Hier gehe ich an sagenhaften Ausblicken entlang und komme dann später zum ersten Highlight, dem Boca do Risco. Aber schon hier eröffnet sich mir ein sagenhafter Ausblick nach Westen an dem nördlichen Küstenstreifen.
Von dort aus geht es dann parallel hinunter zum Boca do Risco und teilweise auch sehr steil nach unten, bis ich an die eigentlich geplante Aufstiegsstrecke aus dem Tal treffe. Hieran dem Kreuzungspunkt ist der Boca do Risco. Hier hat man einen wahnsinnigen Ausblick und ich sehe, wie meine weitere Tour verlaufen wird. Geil denke ich und freue mich auf den weiteren Weg.

Ab hier laufe ich nun den wunderschönen Küstenweg, den ich nur jedem empfehlen kann. Der Weg ist nur teilweise gesichert, den größten Teil ist der Weg ungesichert, aber es ist ein breiter Weg von circa 60-1,20 m Breite. Das Ausweichen ist hier wunderbar möglich. Allerdings sollte man vorsichtig sein an den nicht gesicherten Stellen auf kleine Kinder. Geil und den bewandere ich nun … doch die Freude wert nur kurz, denn der Weg geht zwar an der Küste entlang, ist aber meistens bewachsen, so dass vor Sonneneinstrahlung geschützt, da diese aber von Süden scheint ist man hier eh im Schatten.
Nach einigen Windungen und ein paar Kilometern dann der Küstenweg ausgesetzt mit tollem Blick nach Westen und Osten. Geil denke ich immer wieder – hier mache ich nachher Pause machen … Ich laufe den Weg dann noch bis Larano fertig und kehre dann dort um, denn ich habe Angst dass meine Kraft nicht reicht um den Höhenweg mit zusätzlichen 450 HM zu nehmen, daher siegt die Vernunft und ich gehe zurück und mache an besagter Stelle Pause.










Dann auf dem Rückweg gehe ich ab Boca Di Risco nicht über den Pico zurück, sondern folge der Levada nach Süden bis ich auf die Levada de Caniçal treffe.



Dieser Levada folge ich ins Tal bis zum Bundesstrassentunnel folge (hier ist auch ein Busstopp) und dann durch den Tunnel zu meinem Auto komme, denn das Zementwerk ist direkt an dem Tunnel … eine tolle Wanderung, aber auch mit teilweise langweiligen Passagen.
Gut dass ich den Pico da Corsa nicht mitgenommen habe, denn das hätte ich glaube ich nicht mehr geschafft, denn der Pico Castanho hat mir ja schon bereits die Fitness-Meter geschenkt 😉
Startpunkt: Parkplatz
Dauer: 5:34 Std
Länge: 20,1km
Temperatur: 29 Grad
Höhenmeter: 650hm
Highlights: Küstenweg, Überquerung Pico Castanho, Boca Di Risco, Levada
Die GPX Dateien der Tour zur Navigation findet Ihr auf Komoot hier




